rb. 4.
lhlcnhcrgcrsxrzxlic 26 in (Erin-
wb. 5.
inzingcrstraße 64. Im glei-
cn Haus wohnte Grillpar-
', als Beethoven 1808 hier
seiner Pastorale arbeitete.
QC 6 in Grin ng,
Beethoven 11m G. Oktober
)2 das H Wgcnauidlcr Te-
illc.
hoven durch Heiligenstadt, die Landschaft prangte bereits im
schönsten Frühlingskleide, Beethoven blieb wiederholt stehen
und ließ seinen Blick voll von seligem Wonnegefühl in der Land-
schaft umherschweifen. Er sagte: „Hier habe ich am Bach ge-
schrieben und die Goldammer da oben, die Wachtel, die Nach-
ligallen und Kuckucke rings herum haben mitkomponiert. . .".
Das Döblingcr Beethoven-Haus ist unzertrennlich mit der Erin-
nerung an Beethovens „Eroica". Schon 1798 besuchte General
Bernadotte Beethoven, um ihn zu bestimmen, eine Komposition
zur Verherrlichung Napoleons zu verfassen. Von Bonaparte er-
hoffte sich Beethoven die Verwirklichung der demokratischen
Ideen der französischen Revolution. In der idyllischen Landschaft
Döblings fand die Heldensymphonie ihre Vollendung. Als aber
die Nachricht von Napoleons Proklamation zum Kaiser der
Franzosen einlangte, zerriß Beethoven das Widmungsblatt der
„Eroica-Symphonie": „Nun wird "er auch alle Menschenrechte
mit Füllen treten und seinem Ehrgeiz frönen, er wird ein Ty-
rann werden."
Im Sommer 1808 beherbergte das Haus Grinzingerstraße 64,
Beethoven und Grillparzer. „Wfenn er spielte" - so berichtet
Grillpztrzer- „hörte man es im ganzen Haus. Um es aber besser
zu vernehmen, öffnete meine Mutter oft die Küchentür. Einstmals
trat sie vor dieselbe hinaus. Beethoven trat zufällig vor seine
'l'ür auf den Gang, als er meine Mutter bemerkte, stürzte er fort.
Vergebens ließ meine Mutter sagen, sie wäre bloß zufällig auf
dem Gang gewesen. Er spielte von da ab niemals mehr . . ."
Ignaz Ritter von Seyfried erzählt über Beethovens Umzug nach
Mödling im Sommer 1818:
,.Es wurde ein vierspänniger Lastwagen mit wenig Mobilien,
aber mit einer ungeheuren Wucht an Musikalien befrachtet. Der
Besitzer dieser Schätze marschierte per pedes apostolorum voran.
Kaum außerhalb der Linie, zwischen schaukelnden Kornfeldern,
unter dem Jubelgesang schwirrender Lerchen, erwachte schon
der Geist. Ideen wurden mit der Bleifeder notiert, der Wan-
derung Zweck und Ziel war vergessen. Die Götter mögen wissen,
wo sich unser Meister die ganze lange Zwischenzeit herumge-
trieben hat. Mit einbrechender Dämmerung, schweifltriefend,
staubbedeckt, hungrig, durstig und todmüde, langte er in Möd-
ling ein. Welch gräßlicher Spektakel wartete dort seiner! Der
Fuhrmann hatte seine Schneckenfahrt vollendet. Der Patron
aber, dem er sich verdungen hatte und von welchem er auch be-
reits bezahlt war, hatte zwei Stunden vergebens gewartet. Der
Rossebändiger wollte wenigstens zuhause schlafen. Er machte
kurzen Prozeß, lud den gesamten Transport auf dem Markt-
platz ab und retoumiertc ungesäumt. Beethoven ärgerte sich
vorerst tüchtig, dann brach er in schallendes Gelächter aus. . ."
E. M.
Abb. 7.
Mölkcrbastci 8, ein barocke:
Zinshnus über der ßaSlui. Hicx
in Beethoven zwischen 1804
und 1815 mchrmnls cin- unc
zlusgrzogcn.
Abb. 10. Döhlinger Hauptstraße 26, wo Bccthovcn
1803 an seiner Eroicn arbeitete
Abb. 8.
Landslralßer IIHUPlSlFZIßC S.
ein typisches Vorsmdthnus, in
dem Beethoven 1817 wohnte.
Ahh. 9.
Ungzlrgxlsse 5. In diesem Haus
das heute durch den nhhrök-
kelndcn Verputz ein Bild der
Verwahrlosung hicu-l. voll-
endete Beethoven im Winter
1823 2+ seine JX. Symphonie.