DAS HABSBURGER-MAUSOLEUM IN DER
SECKAUER BASILIKA
Von BENNO ROTH
Der Casa d'Austria war von 1522 bis 1580 beinahe allein ein
harter Abwehrkampf gegen innere und äußere Feinde: Prote-
stanten, Adel und Türken, auferlegt. Das Bündnis Adel-Prote-
stantismus wurde für die Habsburger um so bedeutungsvoller,
als es sich vor der beständig drohenden 'l'ürkengefahr vollzog.
Sieh dem „WürgegrifP des Adels zu enlwinden, der seit lan-
gem nach einem ständisehen Absolutismus strebte und unter
Ausnützung seiner Macht religiöse und politisch-materielle Vor-
teile erlangte, war eine der Hauptaufgaben der Habsburgei" bis
1650. Beim Tode Ferdinand 1., 1564, war ihnen infolge der Erba
verbrüderungen die Einigung der drei Länder Österreich, Böh-
men und Ungarn in den Schoß gefallen. War auch Ferdinand I.
kein entscheidender Sieg über seine Gegner beschieden, so hatte
er doch erreicht, daß keine der drei Mächte ihrerseits einen end-
gültigen Sieg erringen konnte. In kluger Voraussicht hatte er
in seinem Testament seine Länder unter seine drei Söhne geteilt:
Maximilian erhielt Böhmen, Ungarn, Nieder- und Oberösterreich,
Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl lnnerösterrcieh
(Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Triest und lstrien).
Die Teilung mochte in diesem Augenblick vielen als eine Zer-
splitterung und Schwächung der Kräfte erscheinen. Doch Ferdi-
nand wußte um den Zusammenhalt seiner Söhne - jeder fühlte
sich nur als Statthalter des Gesamthauses in seinem Gebiete _,
der Krieg gegen die Türken ließ sich von zwei Zentren leichter
organisieren als von einem und die schwierigen Verhandlungen
mit den Ständen waren auf verschiedenen Ebcncn sicherer zu
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11540-1590) in der Basilika zu Seckau.
Principum Austriae. 1772.
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