S
dL
n
w
m
m
u
d
M
M
s
n
d
w
d
m
D
.1
.h.
b
Ä
lebensgroßen Figuren der Apostel Petrus und Johannes, in der
Mitte ein Engel, der das Habsburger- und Wittelsbaeher Wappen
auf den Händen stützt, darüber der steirische Herzogshut in
Stuck,'in reicher Umrahmung mit schwebenden Engeln. Der Hin-
tergrund ist von liestons belebt, die von Löwenköplen getragen
werden. Über dem Arkadenlries deckt die Wand in der ganzen
Breite eine Draperie, die von fünf Engeln gehalten und früher
mit 12 Fahnen geziert war. In der mittleren. größeren Kartusehe
auf rotem Seidendamast gestickt das Babenbergerwappcn mit
sämtlichen Wappen der Habsburger, rechts und links ebenfalls
Kartuschen, in deren ovalen Flächen die Funeralwallen des Erz-
herzogs, rechts Harnisch mit Pfauenledcrn, links Schwert, Dolch
und Soren, angebracht sind. Zwei Löwen in mehr als Lebens-
größe halten je zu beiden Seiten die von reichem Stuekornament
umrahmten Kartusehen. Nicht weniger als S0 Ganzliguren in
Marmor und Stuck, ungefähr 150 kleinere Relieffiguren und über
60 größere und kleinere Köpfe zählt das Seekauer Mausoleum,
Außer einigen Versen aus dem Dies irae und einem an ganz
verborgener Stelle angebrachten Totenkopf am Kenotaph cr-
innert nichts an Tod und Vergänglichkeit, vielmehr an Leben,
Auferstehung und Verklärung. Der Erzherzog, der einfach lebte,
wäre schwerlich mit dem entfalteten Prunk einverstanden ge-
Wesen.
Mit dem Hauptwerk Sebastian Carlones, an dem er von 1586 bis
1612 arbeitete, erreichte das Ktmstschalifen der Spätrenaissitnce
in der grünen Mark einen Höhepunkt. Mit dem Ableben der Erz-
herzogin-Witwe Maria verlor der Meister Sebastian seine große
Protektorin, was er bald bitter empfand. Die vertraglich zuge-
sicherten Honorare war man ihm schuldig geblieben, ju, Ferdi-
nand suchte sogar die Entluhnungen selbst beträchtlich zu ver-
ringern. Ende 1611 hatte er alle Arbeiten zu Ende geführt. Neue
Aufträge waren vom Hol für ihn kaum zu erwarten, da der Hol-
kammermaler Giovanni Pietro dc Pomis immer mehr die Gunst
Ferdinands gewann und künstlerische Aufträge jeder Art auf
sich zu vereinigen Verstand. lm jänner 1612 beschloß Carlonc
die Rückwanderung in seine Heimat und bat den Erzherzog unter
Anführung seiner Zöjiihrigen Dienste für den Hof um die Er-
laubnis hlßZL! und um eine Pension bis zum Lebensende. Aul
Grund eines Gutachtens, das die Holkammer beim Scckauer
Propste einholte - es führt alle Arbeiten des Meisters an und.
zollt ihnen hohes Lob - bewilligte Ferdinand das Gesuch. Im
Juni 1612 nahm Sebastian (Iarlone Abschied von der Hauptstiitte
seiner Arbeit, dem einsamen Stift Seckau, und wanderte seinem
Heimatdörlehen Searia zu, um im Kreise von Weib und Kin-
dern am Lebensabend die Früchte seiner Arbeit in der Fremde
zu genießen.