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Volltext: Alte und Moderne Kunst II (1957 / Heft 7 und 8)

Kaskade steigt der Garten in schwungvollen 'l7errassierun- 
1 zu drei Bassin-Plateaus auf, die zur Wasserversorgung der 
skaden und Fontänen dienten. Die Notiz, die sich auf der 
ckseite des Trehet-Plans befindet: „j. F. 'l'rehct Fccit A.  A. 
'. de Manfailt", hat die Überzeugung hervorgerufen, dzill die 
samtanlage des Gartens auf Trehet zurückzuführen sei. Wenn 
n aber den Plan genauer ansieht, so besteht er aus zwei 
lliIälliV ganz verschiedenen Blättern, wobei der obere skizzierte 
il als Wasserzeichen drei Monde aufweist. Dieselben Zeichen 
den sich aber auch auf zwei Gnrtenpliinen, die im Schwur- 
tbergschen Zentralarchiv in Krumau aufbewahrt sind und 
n Architekten des Palais, Hildebrandt, zuzuschreiben sind. 
auch die Grundlinie der Terrasscnmauer auf den Plänen 
n-einstimmt, zeigt es sich, daß also der 'l"rehetplan von 
debrandt ergänzt zu denken ist und einen Beweis für die enge 
sammenarbeit des Gartenfachmanns mit dem Architekten 
ringt. 
: erwähnten Hildebrandtschen Gztrtenpläne sind eine Aufriß- 
i eine Grundrißskizze mit einem Garlcnpavillon als Zentrum, 
' als Proszeniumloge für ein großes Gztrtcnlhcuter dient. Ge- 
ie Visierlinien laufen auf die Bühne zu, die auf einer leicht 
töhten Terrassenstufe liegt, mit einem großen Bassin in der 
tte, nach rückwärts halbkreisförmig abgeschlossen. Auf jeder 
te sieht man zwölf Kulissen aus geschnittenen Hecken, da! 
ter weitreihige Baumzeilen, die zur Aufstellung der Kompar- 
ie dienen sollten. Dieser Entwurf Hildebrandts, dessen Reali- 
w-t 
sierung ungeheure Summen verschlungen hätte, kam niemals 
zur Ausführung. 
Eine andere auf den Garten bezügliche Nachricht ist erst wieder 
ein Stich von llischer-Delsenbach vom Jahre 1715, auf dem der 
Garten noch eng an den ttrsprünglichen Trehetplan angelehnt 
erscheint. Die ganze Anlage sieht aber sehr provisorisch aus 
und hat auch noch nicht die späteren Dimensionen. Es dürfte 
sich also um eine frei variierte Wiedergabe des noch immer im 
Bau befindlichen Gartens handeln. 
Als 1716 der Besitz an Fürst Adam Franz von Schwarzenherg 
verkauft wird, tritt dann auch ein Wechsel der Architekten 
ein; Fischer von Erlach scheint den Weiterhau des Palais über- 
nommen zu haben. Dali er auch an der weiteren Gartengestal- 
tung beteiligt war, geht aus der Korrespondenz des Fürsten mit 
dem Hofmeister Lenncp hervor, in welcher der letztere erwähnt, 
daß er mit „Herrn Fischer wegen der eztseada" im Garten ge- 
wesen sei. Der handgreifliehste Beweis aber sind die im Garten 
aufgestellten Vasen, die auch in Fischers „Entwurf einer histori- 
schen Architektur" vorkommen. In den Rechnungen scheint sein 
Name nur einmal, nämlich am 27. August 172i auf, wo ein ihm 
aushezahltes Geschenk von 150 fl. vermerkt ist. 
In den weiteren Jahren hören wir nur von Baumbestellungen, 
aber eine eifrigen: Bautätigkeit im Garten scheint erst um 1720[21 
eingesetzt zu haben. Der Steinmetzmeister Hilger erhält für das 
Vcrfertigen von Gcsimscn heim großen Wasserbehälter 1321fl., 
während Lorcnzo Matielli für Statuen 900 fl. erhält. 
lustradc der großen Fontäne mit dem Relief der 
tona, die die Bauern in Frösche verwandelt. Aus 
n Memmorphoscn Ovids.
	        
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