r ein beliebtes Motiv jener Zeit. Matielli wählt es als betonten
ttelpunkt der gesamten Gartenanlage. Auf einem Hügel
onend, ist sie von ihren Nymphen und Tieren umgeben. Ein
1er Wasserstrahl springt aus dem Rachen eines Hundes ins
ssin. Flankiert ist die Hauptgruppe links von einer Jagdmeute,
einen großen Hirsch verfolgt, rechts von einem von Hunden
bellten Löwen. Zwei Flachreliefs mit Darstellungen aus der
tonasage umschließen die Hauptgruppe.
r Sehwarzenberggartcn verzichtete - zum Unterschied von
1 meisten anderen größeren Barockanlatgen - auf einen wirk-
ten Kulminationspunkt: auf die weite Auss ht in die freie
ndschaft, dem sehnsuchtsvollen Endziel des barocken Gartens;
bleibt in sich geschlossen und intim begrenzt. Wie großartig
daher die Idee Matiellis, den landschaftlichen Effekt durch
e Plastikgruppc zu ersetzen. Diana, die Göttin der Jagd, der
ildtierc, Vögel und Biiumc, die Beschützerin der stillen Haine
d Quellen, bringt den Gruß der fernen Wälder, der freien
ldhahn, der Jagdmeute und der sprudelnden Wasser in die
enge der von Menschenhand bezwungenen Natur. In ihrem
in wird der heilige Hirsch gejagt, worauf sich die linke Gruppe
zieht. Die Verwendung der Diztna-Gotthcit zeigt die durch das
rgil- und Ovidstudium vermittelte, innige Vertrautheit jener
it mit den antiken Vorstellungen. Diana, die Göttin des „Was-
spiegels" - speculum Dianae - und des Himmelsspiegelsl
innte sie besser verwendet werden als für eine Fontäne, in
"en bewegtem Wasser sich die Plastikgruppe und der Himmel
leriseh verschwommen widerspiegeln?
r einzige traurige Rest der ganzen Kaskaden-Anlage ist ein
3h in der Terrassenmauer befindliches Flachrelief mit einer
rstellung aus der Latona-Sagc. Latona, die Mutter der Diana
d des Apollo, gelangt auf der Flucht mit ihren Kindern an eine
iellc. Bauern und Hirten vcrwch 'n ihr daraus zu trinken und
rden von ihr zur Strafe in Frösche verwandelt. Nur dieser
zte Hinweis auf eine großartige Komposition ist heute noch
erhalten, der letzte Rest einer plastischen Ausgestaltung, die der
Lebensncrv und der künstlerische Höhepunkt des Gartens
war.
In der „oberen Ka de" deuten drei Tuffsteingrotten länd-
liche Felsenhöhlen an, in deren geheimnisvollem Dunkel einst
Nymphen und Panisken hausten. Aus einem Schalenbrunnen in
der Mitte fällt das Wasser plätschcrnd in das Bassin herab, na-
türliche Quellen vorliiuschcnd. Die ländliche Ungezwungenheit
wird hier noch einmal, - etwas rustikaler angedeutet, - der
einzige Plastikschmuck ist der große, scheinbar auch von Ma-
tielli stammende Vogel, aus dessen Schnabel das Wasser in ho-
hcm Bogen herunterschießt. Diese streng exklusive Gartenwelt
diente dem Besitzer und den Besuchern als erweiterter Innen-
raum, zur Repiliscntation und zum Lustwandcln unter ihres-
gleichen. So wird der Ziergärtner Leopold Waldberger 1753 ver-
pflichtet „außer den zwei Haupttoren, durch welche die Herr-
schaften und Personen von Dislinction eingelassen werden", alle
übrigen Tore versperrt zu halten, um zu verhindern, daß „nicht
ein jeder indistinetim ein- und auslaufen könne".
1783 aber wird der Garten bereits in einen englischen Park um-
gewandelt, indem die Baumwitndc nicht mehr geschnitten und die
ehemaligen Blumenpartcrrcs in Rascnflächen umgewandelt wer-
den. Man pflanzt Gcbüschgruppen und Staudenpflanzen und
wandelt die streng formal bezwungene Natur in freies Wachs-
tum um. Eine andc - Zeit, ein anderes Naturideal hat die Er-
innerung an den einstigen Garten verdrängt, aber doch nicht
ganz zerstört, so daß ein aufmerksames Auge auch noch
in der heutigen Anlage die Spuren der Vergangenheit ent-
decken kann.
Das Palais ist in neuem Glanz erstanden, der Garten aber träumt
noch immer in malerischer Wildnis der Stunde entgegen, wo auch
er wiederhergestellt, den Besuchern von fern und nah Zeugnis
ablegen könnte von seinem einstigen Ruhm, einer der schönsten
Gärten seiner Zeit gewesen zu sein.
Ansicht der großcn Knskadc mit dcr Darstellung des Triumphcs der
jugdgbltin Diuna.
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