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Volltext: Alte und Moderne Kunst II (1957 / Heft 7 und 8)

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dic hier zu besprechende Schwarzenbcrg-Uhr das zweite; am 
Schluß seines Lebens hatte er noch die Unterlagen für eine letzte, 
dem grundsätzlichen Konzept der Schwarzenberg-Uhr folgend, 
in manchen Einzelheiten aber noch raffiniertere Kunstuhr aus- 
gearbeitet, die von dem Wiener Uhrmacher Berlinger für Kaiser 
Franz gebaut wurde. 
David starb am 14. Februar 1796. Verschiedene Abbildungen 
von Cajetano wurden seinerzeit hergestellt. Der bekannte Schä- 
dcl-(Jall formte ihn sowohl nach dem Leben als auch im Tode. 
Beide Büsten befanden sich ehemals im städtischen Museum von 
Baden bci Wien. Das Wiener Augustinerkloster soll in seinen 
Deckengcmälden ein Bild Davids von Bergler besessen haben. 
Schließlich gibt es auch einen von C. Putz 1810 ausgeführten 
Bildstich. 
Die verwandtschaftliche Stellung Joseph Rütschmanns zu Caje- 
tano ist etwas unsicher. Joseph war nach Dr. Höfers Feststel- 
lungen 1781 bereits Wiener Großuhrmacher und starb 1801; 
nach einer von Dr. Höfer im Wiener Diarium von 1799 gefun- 
denen Notiz über Joseph Rütschmann, war David a S. Caje- 
tano Josephs Oheim, Franz mit Taufnamen. Das Schwarzen- 
bergsche Inventar aber bezeichnet Joseph als Davids Bruder. 
Von Josephs Hand stammen zahlreiche reizvolle Stockuhren in 
Wiener Privatbesitz. 
Wie Cajctano zu dem sein Leben beherrschenden Problem ge- 
kommen ist, die Wege und Mittel zu suchen, um eine wesentlich 
genauere Darstellung der Himmelskörperbewegungen zu ermög- 
lichen, können wir heute nicht mehr sagen. Ebensowenig wissen 
wir, wie er zu den Umlztuf-(epicyclischen) Getrieben gestoßen 
ist, bei denen die Achsen einzelner Zahnräder nicht feststehen, 
sondern auf anderen Zahnrädern befestigt sind und daher auf 
Kreisbahnen laufen. Dies ebenso wie das Auffinden einer zahlen- 
theoretiseh sehr eleganten mathematischen Methode zur Auf- 
findung der vorteilhaftesten Räderkombination bei Beschränkung 
auf eine gewünscht niedrige Zähnezahl, bleibt Geheimnis des 
Erfinders. Tatsache ist aber, daß Cajetano als erster 1791 die all- 
gemeine Theorie der Umlaufgetriebe in einem Buch, „Räder- 
gebäude", mathematisch klar auseinandersetzt und an verschie- 
denen Zahlenbeispiclen erörtert hat. Grundsätzlich sind Um- 
laufgetriehe allerdings schon viel früher bekannt gewesen. Ara- 
bische Instrumentenbauer des Mittelalters haben solche in ein- 
zelnen, seltenen Fällen in Astrolabien benutzt, und Renaissance- 
Uhrmacher haben daraus eine stehende Praxis gemacht, sich 
allerdings auf einige wenige, einfache Übersctzungsverhältnisse 
beschränkt, die wohl empirisch gefunden worden waren. Für die 
wissenschaftliche Großtat, die allgemeinen kinematischen Zu- 
sammenhänge der Umlaufgetricbe erkannt zu haben, ist Cajetano 
zu seinen Lebzeiten hoehgeachtct und durch die Ernennung zum 
korrespondierenden Mitglied der Akademie von Wien, Berlin und 
Petersburg ausgezeichnet worden. 
Die im Sehwarzenbergschen Palais stehende Uhr ist dic erste 
praktische Verwirklichung der neuen Ideen Cajettinos; er schreibt 
hierüber in der Vorrede zum zweiten Teil der Neuausgabe seines 
Buches von 17939 
„Vorbericht. I. Nachdem ich in meinem neuen Rädergebäude 
(Diess Werk ist nach der ersten Auflage in der von Kurz- 
beckisehen Buchhandlung, und nun mit Verbesserungen und 
Zusätzen in der Hörlingisehen Buchhandlung zu haben) deut- 
lich gezeiget, wie man nach bestimmten Gesetzen sich cr- 
eignende Bewegungen durch Räderwerke, an welchen kein 
Rad über hundert Zähne haben soll, vollkommen genau aus- 
führen kann, wenn die Umlaufszciten auch mit großen Prim- 
namen an. Zur besseren Ausbildung kam er 1760 in das Wiener 
Hofkloster. Die Universitätsmathematiker jaseph Walchcr und 
Wilhelm Bauer unterrichteten ihn in der höheren Mathematik 
und Mechanik. David baute zuerst ältere Uhrwerk: um und 
widmete sich dann dem Neubau von besonderen astronomischen 
Kunstuhren. Die Zwcttler Uhr war sein erstes großes Werk, 
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