Dem dunklen lilau des Fonds, von dem sich die dunklen Zypres-
sen und die lullbrauncn Räume mit weißen Blüten sehr Zurück-
haltend abheben, steht im Nledaillon leuchtendes Rot entgegen,
das von dem Wleili der breiten Arabeskranke und dem hellen
Blau des "Teiches noch gehoben wird, Der gleiche Farbttkkord
MedaiIlnntt-plwirh mit [Ltuiiilartlschaft und 'l'ieren. - Nufdwuslpt" n
trist-au, t. Halttt- u, Jlt. f 510- 252i cm _ Dichte tlßl" Kitüpltlniy
Zirka 500!) Knoten pro Quitclretttlelirneter.
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beherrscht auch die Bordüre mit Zacken in Weil} und Rot, durch
die sich hellblaue Wlolkenbänder schlingen,
In Zeichnung und Ausführung gehört dieser 'l'eppich zu den
schönsten ßeispielen persischer 'l'eppichkunst. Im Typus ver-
wandte Werke mit Baumlantlschttft und Tieren gehören zu deit
Hauptstücken groiicr Teppichsammlungen, wie die des Muse:
des arts decoratifs in Paris, der staatlichen Museen in Berlin, des
(Äounty Museums in Los Angeles und ttnderer. Mit Recht ist die-
ser Teppich Weltbekannt und hat auch in der Literatur viclfteh
Behandlung und lirwäthnung gefunden (wie im großen Teppich-
werk von Sarre-iliircnlswald, bei Pope, Survey of Persian Art
oder im llandbuch von Bodc-Kühncl, Vorderasiatische Knüpf-
teppiche).
Neben diesem Hauptstück sind auch andere persische und klein-
asiatische Teppichztrten in der Sammlung vertreten. Zwei in
(iröße und Musterung sehr VCPWEIIIÖIC Stücke gehören zur zah-
lenmiillig großen Gruppe der ostpersischen (llerat) Teppiche
des 17. Jahrhunderts. Der Eindruck wird hier durch groiie, sehr
reich gezeichnete Palmettblüten bestimmt. die in wechselnder
Stellung und Drehung das ganze Mittelfcltl einnehmen und auch
den llauptstreifen der Bordüre füllen. l)ie Mitte wird hier nicht
durch ein eigenes Motiv hcrausgcltolven, sondern nur durch die
(iiegenüberstcllung von vier großen Blüten leicht betont. Von
hier nehmen ganz fein gezeichnete Spiralranktn ihren Ausgang,
die sich in immer weiteren Verzweigungen und Einrollungen in
zwei übereinander liegenden Schichten symmetrisch über die
Viertel des Grundes ausbreiten. Die im (iesamteindruck weit
stärker hervortretenden Palmettblüten werden in ihrer Ordnung
und Richtung durch die Ranken bestimmt, die bei allem Reich-
tum der liinzclausführung die klare Zeichnung und itusgctvogene
Symmetrie des Musters bewahren. Die Farbigkeit dieser Teppi-
che wird vor allem durch den leuchtend roten (irund bestimmt.
Kräftiges Grün, Sandgclb und helles Blau sind daneben die be-
vorzugten Töne der reich gezackten und farbig schatticrten
Blüten.
im Muster des Innenfeldes diesen beiden verwandt ist ein dritter
Teppich, der aber sosvohl durch seine ltcrbere Farbgebung, als
auch durch die besonders schöne Zeichnung der Bordüre den
nordwestpersischcn Teppichen niiherstcht. Zypressen in regel-
mäßigem Wechsel mit Blütcnstrfiuchern auf dunkelblaue-m
(irund erinnern an die Hauptmotixte des Medaillonteppichs. Da-
gegen schlielit sich die Innenfeldmusterung mit grollen Palmctt-
blüten auf Ranken geordnet und mit der unbetontcn Mitte der
Art der ostpersischcn 'l'eplaiche an. In der Strenge der Zeich-
nung und der besonders reichen Bardürlosung geltört der Tcp-
pich noch dem linde des 16. Jahrhunderts an.
läesonders klar tritt die Übernahme persischer liormen in Klein-
asien in einer Gruppe der aus dem (iehiet von lischak stammen-
den Teppiche hervor. Die Medaillnnuscltztkteppiclte sind in der
Sammlung mit zwei schönen Stücken des frühen 17, Jahrhunderts
vertreten. Das reiehgc7ackte Medaillun mit seinen Anhängern
nimmt auch hier die Mitte und fast die ganze Breite des Tep-
pichs ein. Entgegen der betonten Zentralkomposition des per-
sischen Vorbildcs macht sich aber hier eine Neigung geltend,
auch diese Formen einem fortlaufenden, sich wiederholenden
liläehenmustet" untcrzuordnen. Der schildförmigc Anhänger
allein oder mit einem Teil des Medaillons wird in der Längs-
richtung wiederholt und damit die mögliche Weiterführung und
Fortsetzung des Musters über den Rand hinaus angedeutet. Die
Viclschichtigkcit der persischen Nltister wird aufgegeben, die
Ranken eckig gebrochen, die Blüten und lälattet" weitgehend sti-
lisiert. Die Klarheit der Zeichnung betonen auch die einfachen
starken lachen, wo dunkles Blau und kräftiges Rot den Eindruck
bestimmen,
Ein sehr interessanter kleinerer 'l'eppieh der Sammlung - aus
der Zeit um 1600 - steht in seiner Zeichnung den Sternuschak-
tcppichen nahe. l,'ns_x'mmetrisch angctirtlnet, wechseln kleine
Rauten mit großen vierstrahligen Sternen, die die ganze Breite