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Volltext: Alte und Moderne Kunst II (1957 / Heft 7 und 8)

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des Mittelfeldes einnehmen. An beiden Schmalseiten werden 
diese Musterformen von der Bordüre so übersehnitten, dztß der 
Eindruck eines Ausschnittes aus einem größeren Zusammen- 
hang entsteht. In seiner Zeichnung vertritt dieser Teppich einen 
Typus, der nur wenig bekannt ist. 
Die Verbindung und Auseinandersetzung mit der Buchkunst und 
Malerei, die in Persien wesentlichen Einfluß auf die Ausgestal- 
tung der Muster nahm, spielte in Kleinasien keine Rolle. Die 
strengen und relativ einfachen Muster, deren Tradition über 
Jahrhunderte zurückreicht, bleiben trotz des starken persischen 
Einflusses das Bestimmende. In den davon unberührten 'l cppich- 
mustern wird die Verbindung zu den mittelalterlichen Teppich- 
mustern deutlich. Wie ein Gitter liegen die streng stilisierten 
Blütenranken in einer einheitlichen, nirgends durchbroehenen 
Musterschicht über dem Grund. In ihrer regelmäßig sich wieder- 
holenden symmetrischen Anordnung bilden sie eine Art ineinan- 
dergreilender Stcrn- und Kreuzformen, die an die Zusammen- 
setzung von Fliesenbcliigen erinnert. Ähnlich wie bei den Uschak- 
teppichen bleibt auch bei den sogenannten Holbeinteppichen ihre 
charakteristische Musterung über fast zwei Jahrhunderte unver- 
ändert. Mit zwei schönen Stücken aus dem Anfang und der Mitte 
des 17. Jahrhunderts ist auch diese kleinasiatische Teppich- 
gattung in der Sammlung vertreten. Der Strenge und Einfachheit 
der Zeichnung entspricht eine Beschränkung der Farbskala, die 
in allen Stücken mit hellgelber Zeichnung auf rotem Grund den 
Farbton der Teppiche bestimmt. Nur die Bordüren zeigen eine 
größere Variation der Musterung. von stilisierten Schriftzeichen 
und Blütenranken bis zu einfachen Zackenmustern. 
Die strengeren und herheren kleinasiatisehen und die reichen 
persischen Teppiche, die Vielfalt der Arten und die hervor- 
ragende Qualität und Schönheit des Medaillonteppichs machen 
die Teppichsammlting zu einem der schönsten Teile des Kunst- 
besitzes im Palais Schwarzenberg. 

	        
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