DER WIEDERAUFBAU DES PALAIS SCHWARZENBER
Von WAL?
'RAUD BLAUENSTEIIN
Das Palais Schwarzenbcrg nach
der Zerstörung im Jahr 1945.
Als am 21. Februar 1945 Bombentreffer dem Palais Schwarzen-
berg schwere Wunden zufügten und nicht nur einen großen Teil
des rechten Seitenflügels, sondern auch sein Herzstück, den Kup-
pelsaal mit seiner Vorhalle, vernichteten, schien dieses groß-
artige Wiener Barockpalais für alle Zeiten verloren. Es ist der
nt .-
A llJll FZPIIJIVY
n i _„FPL_„ _
l w. er Äsykxxjx.
aus u es m! ez-z: "rund
S! 1
7 Crund- und Aufriß der wiederhergestellten Loggia
von Prof. M. Engelhart.
Großzügigkeit der Eigentümer zu danken, daß dieses Meis
wcrk barocker Architektur, an dessen Entstehen die bedeutt
sten österreichischen Künstler dies Epoche beteiligt waren,
in seinen wesentlichen Teilen wiedercrstanden ist.
Der Wiederaufbau stellte den Denkmalpfleger vor eine R.
schwieriger Aufgaben. Vcrhältnismäßig einfach war die Wiei
herstellung des zerstörten rechten Seitenflügels, da es sich '
um Ergänzung vorhandener Architekturgliedcrungen handt
Dieser Teil war im Außenbau bereits im jahre 1947 fertiggest
die dahinter liegenden Räume - die Kapelle und zwei Salons
konnten allerdings bisher noch nicht in Angriff genommen v
den. Im Kuppelraum wurden verschiedene Sicherungsarbe
eingeleitet, vor allem wurde die hofseitige Halbkuppel, die
zustürzen drohte, in mühevoller Arbeit mit Hilfe von hölzer
Remonaden wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgedrüt
Nach diesen ersten Anfängen verblieb das Palais bis zum ja
1954 im unvollendeten Zustand, wohl nicht zuletzt deshalb, w
die endgültige Wiederherstellung des Mittelteilcs, also des K
pelraumes und der Vorhalle, wesentlich größere Schwierigke;
bot. Die Kuppel war völlig eingestürzt und damit auch
Fresko Grans, eine überaus farbenfrohe und bewegte allegt
sche Darstellung „Kampf des Lichtes mit der Finsternis",
wiederbringlieh verloren. Zunächst schritt man an den XVict
aufbau der Kuppel in der alten Form und auch in der alten Te
nik der Ziegelwölbung. Die Frage nach der Ausgestaltung
Kuppel aber bereitete den Eigentümern und den Denkmalp
gern erhebliches Kopfzerbrechen. Die zahlreichen Beratungen,
denen man sich in dem mit Ziegeln und Schutt angefüllten Ra
zusammenfand, die verschiedenen praktischen Versuche ci
Lösung in der neu aufgebauten Kuppel selbst, werden wohl a]
Beteiligten immer im Gedächtnis bleiben. Die schließlich aus
führte Dekoration in vergoldetem Stuck, die gcwiß die beste l
sung für den oberen Abschluß des prächtigen Raumes darste
ist dem Entwurf Prof. Dr. Michel Engelharts zu danken, der
2. Jahrgang, Heft 1, dieser Zeitschrift, S. 34 ff, „Die Erneuert
des Kuppelgewölbes im Schwarzenlaergpitlziis", eine (lLlSfÜhFlit
Schilderung des Problems gegeben hat.