Künstler unfaßbar, daß sein Bild vielleicht nicht die Andacht bebt,
was ja eigentlich zur Aufgabe des Künstlers gehört. Gerade an die
kirchliche Kunst ist die Erwartung geknüpft, neben der modernen
liorm noch die Mystik und den Glauben zu verkörpern.
Auch hier sei wieder zugegeben, daß sich der Mensch an Formen
und modernen Ausdruck gewöhnen kann. Aber je leichter man
ihm diesen Weg des Gewöhnens macht, umso besser ist es, denn
umso schneller findet er zur Kunst. Dies soll ja schließlich die
Aufgabe des Künstlers sein, daß er seinen Mitmenschen dies
alles offenbart und ihnen all dies erklärt und zeigt, wohin er be-
reits selbst gelangt ist, zu jener Vollendung, bei der er jetzt steht,
zu jenen Offenbarungen, zu jenen Freuden und jenen Erlebnis-
scn, die ihm die Kunst bietet. Der Weg muß gezeigt sein und er
soll nicht unbedingt aus einer gewissen Verachtung der Umwelt
heraus schwerer gemacht werden. Oft hat man das Gefühl, dafl
sich so manche Künstler freuen, daß sie nicht verstanden werden
daß manche darauf stolz sind, daß sie neben der großen Menge
einhergehen. Auch das kann man sich vorstellen, daß dies zu
manchen Zeiten richtig ist. Meistens wird dies jedoch ein fal-
scher Stolz sein, es wird eine falsche Einbildung, eine falsche
Überheblichkeit sein. Der echte Künstler weiß sich vielleicht
erhaben über den alltäglichen Besucher und Betrachter seiner
Kunst. Er wird aber immer wieder das Bestreben haben, _dicsen
alltäglichen Besucher zu sich heraufzuführen. Dies sollte die Auf-
gabe sein. Eine Aufgabe, die nicht nur mit großen Vorlesungen
gelöst werden kann, die nicht nur mit gcistreichen Büchern vor-
bereitet wird, sondern die an den allereinfachsten Dingen des
Alltags gelöst werden muß.
DAS NEUE UNFALLKRANKENHAUS IN ATHEN
Plan und Bauleitung: Archilekl Wolfgang Bauer, Wien
Im jahre 1954- besuchte Königin Friederike von Griechenland
Österreich und besichtigte mehrere Unfallkrankenhäuser. Auf
Grund dieser Besichtigung erhielt der Wiener Architekt Wolf-
gang Bauer im Winter SUSE den Auftrag für die Planung eines
Unfallkrankenhauses mit einem Erholungsheim in Athen-Kifis-
sia. Der Bauplatz wurde hauptsächlich deshalb an dieser Stelle
gewählt, weil schon ein provisorisches Spital aus der Kriegszeit
auf diesem Grundstück eingerichtet war. Es bietet auch den Vor-
teil, daß es etwa 300m über dem Meeresspiegel liegt und von
herrlichen Gartenanlagen umgeben ist. Das Klima ist wesent-
lich besser als in der Stadt selbst. Als Nachteil für die Lage
ist zu werten, daß es von den Arbeiterbezirken zu weit entfernt
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