stimmung zum Abriß niemals erteilen wird. Daß ein Bericht
über den gesamten Sachverhalt an das Unterrichtsministerium
geleitet wurde, braucht kaum bezweifelt werden, cbensowenig
daß das Ministerium die zuständigen Stellen des Landes Nieder-
österreich auf das BCsIClICO des Denkmalschutzes und darauf
verwiesen hat, dall die geplante Zerstörung der Zustimmung des
Denkmalamtes bedarf. Zu diesem Zeitpunkt - im September
dieses Jahres - hat das Amt der niedcrösterrcichischen Landes-
regierung bereits mit dem teilweisen Abbruch des Schlößchens
auf der Weiden begonnen. Lfnd dies, obwohl das Gebäude gemäß
S 2 des Denkmalschutzgesetzes ex lege unter Denkmalschutz
steht. Aber diese Bestimmung wurde einfach übergangen, die
Briefe wurden nicht beantwortet, alles nach dem Motto: Vleg
ist weg.
Man fragt sich bestürzt: wie weit sind denn die beiden Städte
entfernt, in denen das Bundcsdenkmalamt und die niederöster-
rcichischc Landesregierung ihren Sitz haben? Welche Gebirgs-
zügc, unpassierbare Ströme, Meere oder Wüsten liegen zwi-
schen diesen beiden Städten, daß nur brieflich ein Standpunkt
vertreten werden kann? (liür jene, die es nicht wissen sollten:
wenige 100 Meter trennen diese beiden Ämter voneinander, ein
Amtsdienei trug wahrscheinlich Briefe von der Burg in die Her-
rengassc, auf dem umgekehrten Weg kam offenbar nie eine
Antwort.)
Und was wurde gewonnen?
kann und wird erst die Tr ..
c Entlastung der lriestcrstrctlle
crung einer Straße bringen, die
außerhall der Ortschaften gegen die Bundesstraße zu führt.
Heute ist die sogenannte „l)t")rferstraße" von Brunn an ein
Schlauch, der lediglich durch die Zerstörung eines Kunstwerks
um dreißig Meter früher breiter wird und sich 500 Meter später
am Ortsanfang von Nlödling wieder verengt. Wäre ein altes
Barockscblößl nicht mehr Attraktion gewesen als dreißig Meter
neue Straße?
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UNSERE AUTOREN
Ih-rmarm Fillilz, wissenschaftlicher Assistent am Kunsthistorischen
Museum, Wien, am 21). April 192-} in Wien geboren. Hier auch absol-
vierte cr seine Studien (Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie). Seit
1948 Mitglied des lnstituts für österreichische Gesehicbtsforschung. 1952
stellte er die Geistliche Schatzkammer, 1954 die XVeltlichc Schatzkam-
mer neu auf.
Regmn Flxiry geb. von Bültzin vslötven. Geh. 1911 Dresden. Scit19-l5 Stu-
dien als Autodid; ' auf spez llen Gebieten der Textilwissenschaft, bes
stmders antiker T vtilien. Förderung durch verschiedene namhafte
Kunsthistorikcr. Verüllentlichtingen in Fachliteratur Deutschlands und
der Schweiz.
(Fortsetzung Seite 26)
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