Schcmcnmaske, aus Eisenblech zusammenge-
nietet, Tirol, frühes 19. jahrhundert. (Tiroler
Volkskunstmuseum, Innsbruck).
Schemenmaske. aus Kupferblech getrieben,
gestrichen, Hall in Tirol, 18. Jahrhundert.
(Tiroler Volkskunslmuseum, Innsbruck).
Ungeheuermaske, aus Kupferblech getrieben,
Südlirol, 17. Jahrhundert. (Österreichisches
Museum für Volkskunde).
der römischen Truppen mit den Parthern üblich geworden sind.
Und der Blick sehweilt hinüber, zu der großartigen Metallmaske
aus Emesa im National Museum von Damaskus: Dort ist das öst-
liehe Menschentum von der klassischvantiken Torcutik in die
Maske gebannt, mit jener Kunst, die wir als Ausgang der gan-
zen weiteren spätantiken Metztllmaskenlertigung anerkennenß
Mit dem Ende der Epoche der römischen Soldatenkaiser bricht
diese Blüte der antiken Metallmaske der Lebenden ab. Nun folgt
das christliche Frühmittelalter, eine maskenfeindliche Zeit, und
was sich auf germanisch-paganer Seite an Maskenwesen erhält
oder weiterentfaltet, das greift nicht zum Metall als Maskenma-
terial. Leder-, Fell- und Holzmasken, Verhüllungen in Rohr und
Stroh leben auf." Erst das Spätmittelalter mit seinem hochste-
henden Plattnerhandwerk bietet wieder eine Möglichkeit der Me-
tallmaskierung, aber von einer im tatsächlichen Brauchtum ge-
tragenen Maske kann dabei kaum die Rede sein. Wir meinen
die Maskenvisierc der spätgotischen Rüstungen, die ihrer Ge-
staltung nach zweifellos das Gebiet der Maskenkunst berühren,
aber darüber hinaus offenbar nicht wirksam geworden sind. Die
Maske aus Stahlblech ist dementsprechend mit dem Letzten Rit-
ter dahingegangen.
Bronzene, kupferne und eiserne Masken viel volkstümlicherer
Art schließen aber zeitlich bald an. Seit dem 16. Jahrhundert
etwa kann man in Mitteleuropa mit einer Metallmaskierung im
eigentlichen Volksbrauch rechnen. Am besten erschlossen sind
diese neuzeitlichen Metallmasken bisher in der Schweiz, und die
5 Franz Allhclm, Der ullbunlegte Gott. Heldentum und Christentum. Hamburg 1957.
Da: Uunchlagblld nach "lllualralell London News", vom 27. August 1955, Im Text
lelüer nlchx erläutert.
ß um". In Mitteleuropa. Volkxkundllrhe Bvltrige zur Mnukenlorurhung. Hernun-
gegeben von Leopold Schmldt (ä Sundenchrllteu den Vereinen m Vßlksllundß
m Wlen, au. 1), wm. ms.
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