niedrigeres Verbindungsstück, blinde Keimformcn treibend, ver-
mittelt vom initialen Feld her zu dynamischeren Stationen. Die
plastische Schwellung und die Wucht der Gestik sind akzentu-
iertcr geworden, räumliche Wendung schafft heziehungsvolle
Komplikation. Heroisierend wächst das schwere Gesims ins
Übermaß. - Vom ersten, zusammengehörigen Dreischritt
abgesetzt, bildet die vierte Station die fast klassische Mitte der
Reihe. Der harmonisch gebauten, weiblich schönen Figur steht
als liolic ein großes Feld zur Verfügung. Diese Figur repräsen-
tiert, in ihr ist auch das Thema Körper am klarsten und ent-
schiedensten durchgeführt. Das klassische Verhältnis von Pla-
stizität und Grund findet in der ruhigen Formung des Gebälks
seine Entsprechung. - Das letzte Feld, räumlich am weitesten
zurückgesetzt, führt die Variationsreihe stufenweise in die Fläche.
Figur 5, plastisch zurückgenommen, tritt in sie ein, die letzte
Figur schlüpft unter die Fläche und ist schon halb versunken:
Haupt und Armstücke, plastische Akzentträger, wären zu laute
Elemente in dem spröd-sensibcl dosierten Nachklang von Gra-
den. lhnen antwortet, konsequenterweise, kein Gebälk über dem
durch- und vorwachscnden Grund.
Komposition und Ausdruck machen den Gedanken des Werks
lesbar, das Wesentliche bewirkt aber die plastische Sprache.
Wortschatz und Syntax haben eine große Ausdrucksbreite und
enthalten neue Dinge, vor allem im Modulationsreichtum zwi-
schen der vollplastischen, baumstammhaften Schwellung und der
geschnittenen Schichtung sowie in der diesen Gangarten entspre-
chenden, stets neu gelösten Gesetzlichkeit. Von der rein künst-
lerischen, plastischen Aufgabe her gesehen liegt hier ein Exor-
zitium im monumentalen, und zwar einem trotz des Elementaren
ganz persönlichen Stil vor.
Das Werk soll nach der Brüsseler Weltausstellung in Wien zur
öffentlichen Aufstellung gelangen.
[am Woxrubn, Bronzeplastik, Dcuil.
Figur 1, 2 und 3.
Figur 4.
Figur 5 und 6.
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