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onlc, 1733 Iznlhzxupxulwg (Im-s hl. (lcurg und Äinriu nlx Schutzlmu
rs Slifu-ß. Demil.
Plarrkirchc in Hausleiten (1785), ein Beispiel dieser Auswirkung.
Sie ist auch im Werk seiner Schüler etwa in Roggendorf oder
in dem kleinen anmutigen Brunnkirchen nachzuweisen. Selbst
das Altarbild wird in diese Farbraumgestaltung einbezogen. Die
Kapelle der Ochsenburg, vor allem die Melkerhofkapelle in
Wien, mit ihrem farbigen Bildrahmen gehört zu den persön-
lichsten Leistungen Kremser Schmidts. Um die ganz andere Art
auch im Bereich der kleinen Kapellen ermessen zu können, möge
man sich etwa. die Marienkapelle in Retz oder den von bayeri-
schen Künstlern gestalteten Chor der Pfarrkirehe von Siegharts-
kirchen vor Augen führen.
Allmählich vollzog sich - dies entspricht der Bedeutung, die
Kremser Schmidt dem Andachtsbild zu geben verstand - eine
neuerliche Verschiebung der Auffassung: Das Ölbild wurde do-
minant und zog wie einst das Fresko die Raumgestaltung in
seine Dienste. Die Melkerhofkapelle zeigt dies ebenso wie das
berühmte Seitenstettener Refektorium mit dem Gemäldezyklus
Kremser Schmidts. Schließlich wird die farbige Ornamentation
zum vorherrschenden Gestnltungsprinzip, wofür das Kloster in
Schönbühel und die vor kurzem restaurierte ehemalige
Klosterkirche von Säusenstein (nach 1767) bedeutende Beispiele
sind. In beiden Kirchen war ein Freskant tätig, dessen Werke
dem österreichischen Farbraum eine eigene Note verliehen:
Johann Bcrgl.
Seine religiösen Konzeptionen, etwa die Wand- und Kuppelfres-
ken in Klein-Mariazell zeigen ihn noch unter dem Eindruck des
Franz Anton iXlaulpertsch. Dieser geniale Künstler durchbrach
die in sich geschlossene Farhharmonie mit der suggestiven Kraft
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em Raum das Gepräge. Auch hier finden sieh das reiche Orna-
ient, um nur an die einmalige Herzogenburger Orgel zu
"innern. Zartes Grün und helles Gold aber wandeln die
mpfindung, die uns an die Polyphonie Mozartscher Musik
emahnt.
.uch die weltlichen Räume sind Ausdruck des gleichen Stiles.
ehloß Eekartsau zeigt uns dies mit seinem in hellen Stuektönen
ehaltcnen Festsaal, der mit Daniel Grans Meisterwerk (1732)
ne seltene harmonische Gesamtwirkung erreicht. Auch der
uppelsaal des Schlosses „Von der Weiden" in Maria-Enzers-
ori gehört hierher (um 1730), besonders aber das wundervolle
riedau. Man muß sich die blaßgrauen, violetten und ockrigen
'öne des Stuekmarmors in ihrer nlten Pracht vorstellen, um zu
"messen, welche Harmonie dieser heitere Farbraum (um 1755),
en Daniel Grans Kunst bestimmte, einst ausgestrahlt hat. Nicht
ur die Decke, die symbolisch den Tagesanbruch und den Ein-
ug Floras kündet, hat diese Wirkung, auch die mythologischen
Yandbilder mit den farbigen Stuekrahmen, die völlig in die
iesamtheit der vorbereitenden koloristisehen Slimmungsakkorde
ingebunden sind.
Per junge Martin Johann Schmidt, der gleichfalls in Herzogen-
urg wirkte, findet in diesem Künstlerkreis zum atmosphärischen
arbraum seiner Gemälde. Der von ihm gemalte Festsaal des
chlosses in Baumgarten (1756) ist, ebenso wie der Chor der
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