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Volltext: Alte und Moderne Kunst III (1958 / Heft 5)

Schloß liggcnhcrg. Srmi mit 'l'heaxcrsv.cncn. Links: 
„Der roßc Reigen" - Rechts: Theaterszcnc mit 
dem Wspicgelspringcndcn Harlckin". 
mit einem naiven, aber treffsicheren Gefühl für dekorative Werte 
- ganz im Sinne der Zeit -- behandelt ist, ergibt sich im ge- 
samten ein reizvoller, sehr lebendiger Eindruck. 
In der Steiermark nun sind auf dem Gebiete der Tafel- und 
Freskomalerei im Spätbarock kaum Leistungen zu verzeichnen, 
die über ein provinzielles Niveau hinausgehen. Erwähnenswert 
bleibt nur Johann Adam Ritter von Mölk, der von 1764-1777 
hier tätig war, weniger wegen seiner vielen „fa prestcW-Arbeiten 
in steirischen Kirchen, als wegen der Ausmalung von zwei der 
bedeutendsten Kirchenbauten: der Stiftskirche von Rein und der 
Wallfahrtskirche am Weizberg. 
Dagegen aber haben sich sehr viele Wandbespannungen im Lande 
erhalten und den Anreiz geboten diesen Kunszzweig zu erfor- 
schen. In der ersten Hälfte und um die Mitte des 18. Jahrhun- 
derts beginnen viele Adelsfamilien ihre Schlösser, die in ihrer 
Gestalt zumeist schon aus dem 17. Jahrhundert stammen, um- 
zubauen und moderne Innendekorationen anzuschaffen. Die 
Stifte, und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch Bür- 
gerfamilien, folgten diesem Beispiel. In einer Reihe solcher An- 
sitze, die dem Zeitgesehmaek entsprechende Veränderungen er- 
fuhren, haben sich bemalte Wandbespannungen erhalten, deren 
Entstehungszeiten zwischen 1730 und 1830 liegen und die daher 
ein anschauliches Bild ergeben, wie sich die bemalte Wandbe- 
spannung in diesem Zeitraum gewandelt hat. Die mit Parlorce- 
jagdszenen bemalten Bespannungen im Rittersaal des auf einem 
mittelalterlichen Fundament aufgebauten Renaissanceschlosses 
Frondsberg gleichen Wirkteppiehen. Sie sind in Leimfarben mit 
 
 
J. E. Nilson, „L4: Chant", Kupierstich. 
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