ÖSTERREICHISCHES PORZELLAN UND GLAS AUF DER WELTAUSSTELLUNG
Von WILHELM MRAZEK
Glasscrvice in Becherform, Entwurf
Arch. Alfred Soulek, Wien, Ausfüh-
rung Tiroler Glashültc, Claus joscf
Riedel, Kufslein. Die Aufnahme zeigt
die Gläser für Bier und Wasser, für
Weißwein, Rotwcin, Tokajer, Mala-
ga, Champagner, Likör, und im Vor-
dergrund eine Likör- und eine Des-
sertschale.
Die Vorrangstellung, die das österreichische Kunsthandwerk zu
Beginn des 20. jahrhunderts eingenommen hatte und von der es
auch noch nach dem Ersten NVeltkrieg zehren konnte, hat nach
dem zweiten großen Kricgsereignis schwere Einbußen erlitten.
Die führende Position zu Zeiten der Wiener Werkstätte ist im
Laufe mehrerer Jahrzehnte völlig verloren gegangen. Die Zen_
tren moderner künstlerischer Formgebung haben sich nach den
nördlichen Ländern vcrllgert. Dänemark, Schweden und Finn-
Mokkaservice nach einem Entwurf
des Arch. Alfred Soulek. Ausgeführt
von der Wiener Porzellnnfabrik Au-
gztrten. Katfieeknnne, Zuckerdose,
Mokkrtschale mit Untertasse und
lwiilehgießer.
lund nehmen heute jene Stelle ein, die einstmals Österreich inne-
hatte. ,
Lntso erfreulicher ist es zu sehen, wie viele Bemühungen d.t-
hin gehen, das verlorene T Tain wieder aufzuholen. Fehlt es
doch in Österreich nicht .tn künstlerischen Begnhungen und ge-
schickten Handwerkern. Wurde in den ersten Nachkriegsjahren
nur für den augenblicklichen Nlnrktbeditrf produziert, so sind
in den letzten jahren immer mehr Anzeichen vorhanden, die