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"Der großcxh1uphlon" von Hvnri Lnnrens, 1952. flUfgUilCHl.
Ich finde dieses Tier abscheulich. Nichtsdestoweniger würde ich
nicht wollen, daß die Hyäne fehlt, denn ein Zoologischer Garten,
der auf sich hält, muß eine Hyäne besitzen." Indem er die Episode
berichtet, setzt Lode Craeybeckx hinzu: "Ich bin nicht stolz
auf dieses Argument. Aber es hat seine Dienste getan. Ich bin
immer ein glühender Verehrer von Henry Moore gewesen, und
ich habe bemerkt, daß für diejenigen, die Middelheim regel-
mäßig besuchen, „König und Königin" zu den am meisten ge-
schätzten Darbietungen gehören."
Der Gemeinderat ging mit dem Bürgermeister. So konnten die
'l'raditionen der alten Kunststadt Antwerpen auf eine beachtens-
werte Weise sich in die Moderne fortsetzen. Eine enthusiastische
Exekutive steht Lode Craeybcckx zur Seite: das Aufstellungs-
komitec unter Leitung des Barons Isidoor Opsomer, der Leiter
des Museums Herr Baudoin und seine Assistenten Herr Pande-
laers und Frau Bentein.
Cracybeckx und seine Mitarbeiter sind bewegliche Geister, um
Einfälle nie verlegen. Eine Königsidee hatten sie, als sie eine
Veranstaltung ins Leben rufen wollten, die Antwerpen mit
der Weltausstellung von Brüssel „synchrcnisieren" sollte. Was
resultierte, war dieses: Eine ganze Stadt wurde Bühne der Bild-
hauerkunsl. Middelheim schien Craeybeckx und den Seinen zu
klein. Nicht allein der Park sollte in- und ausländischen Besu-
chern Einblick in moderne Kunst geben, sondern auch auf den
Straßen und Plätzen der Stadt Antwerpen selber wurden her-
vorragende Werke moderner Skulptur aufgestellt, an Plätzen,
für die sie gar nicht entstanden waren, und wo sie sich doch
hervorragend hielten. So also kam es zu der bezaubernden,
originellen Ausstellung „Plastik in der Stadt", der ersten ihrer
Art in der Welt.
Wer am Zentralbahnhof ankam aus Brüssel (das nur eine halbe
Stunde Bahnfahrt entfernt ist), fand sich beim Haupteingang
zwei Werken von Bourdelle gegenüber. Vor der Oper war Zad-
kines „Zu Ehren von johann Sebastian Bach" aufgestellt wor-
den, beim Stadtpark Georges Minnes „Mutter und Kind". An der
Kreuzung mehrerer wichtiger Hauptstraßen in der Nähe des
Lcopoldplatzes wurden Grecos „l-Ioekende", Barbara Hepworths
„Hieroglyplf und Marino Marinis „Komposition mit Reiter"
plaziert. Giacomo Manzus „Eisläuferin" fand unweit einem Bank-
gebäude neben einem schlanken Bäumchen Aufstellung. Mar-
cello Mascherinis steil in den Himmel ragende „Minerva" nahm
sich wunderbar aus an einem Punkt der Wandelterrasse, die
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