Um: (imlrunlvul, Knp! du Dun Quichuue. Bronze 1911.
Verstand des Mathematikers und Konstrukteurs sucht mit fana-
tischer Hartnäckigkeit nach den Gesetzen der Komposition, der
Farbe und der Raumgliedcrung. 1910 ist er beim Kubismus an-
gelangt. Hierher kam, wenn auch auf anderem Wege Emil Filla.
Der anfänglich große liinflull Munchs wird bei ihm durch den
konstruktiven Bildaufbau gesteigert.
In den Jahren 1911-1912 ist Böhmen außer Frankreich das
einzige Land, in dem in solchem Ausmaß die Ansichten des Ku-
bismus Verbreitung finden. Die Prager Variante gelangt aller-
dings zu einem anderen Ergebnis. Sie greift in den mitteleuro-
pi chen Romanlizismus ein. In der Zeit, in der der Kubismus
Picassos und Braques zur harmonischen Gliederung des Bildes
führt und die Gesetze des bildhaften Denkens gänzlich umgestal-
tet scheinen, benützen diese Prager Künstler Methoden des Ku-
bismus zur Steigerung des Ausdrucks. Im jahre 1912 entsteht
beispielsweise Kubistas „Heiliger Sebastian".
Während Picasso oder Braque sich auf die Darstellung eines
Kopfes oder einer Gestalt, etwa eines Mandolinenspielers oder
Rauchers festlegen, versucht Kubista die Gestaltung des psy-
chischen Vorganges. Er verwendet also Mittel, welche bei Pi-
casso zur Dcfinierung der Vorstellung der Realität dienen, die
Gulfreund, Der Cellist. Bronze 1912.
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