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1948). Die Darstellung dröhnt nicht. Die Melodie des Bildes ist
leise.
Das Thema des Krieges, des Kampfes geht weiter. Das aggres-
sive Element in Lehmdens Bildern läßt sich nun lauter, stärker
vernehmen („Panzersehlacht", 1954[56, und andere). Es ist, als
würde all das aus dem Künstler hcrausbrechen, herausschwären,
was er einmal mit Seheuheit wahrnuhm, nicht ohne Furcht unter-
drückte. In „Kämpfer in der Landschaft" (1954) wird geschlagen,
gebissen, gestochen. Menschliche Wut und Rücksichtslosigkeit
hat ihren Siedepunkt erreicht.
Eine ähnliche Entwicklung geht im Landschaftsbild vor sich. Mit
„Dunkle Landschaft" (1955) beginnt das Thema der Schluchten.
Ganz hoch hinauf an den schmalen Horizont reicht der Wald,
reicht das von Schründen zerrissene Massiv. Die meisterlichste
Akribie, eine feine Stimmung und Größe der Gesamlkonzeption
sind zu bezaubernder Wirkung vereinigt. Wurde Lehmden frü-
her mehr von der Lyrik der Landschaft angezogen, dem Haut-
haften, Samtenen, Sanften, so will er nun mehr in ihr Inneres se
ihren geologischen Aufbau hloßlegen - will zeigen, wie sie
wandelt und verändert: daß ein Hügel im Laufe der jahrtaus
flach werden kann oder sich erheben, daß Sprünge und I
von gewaltigem Ausmaß entstehen, Katastrophen sich crei,
können. In „Fallende Landschaft" schließlich (1956) rcgnt
Felswclten vom Himmel.
Die „Drei Köpfe" von 1958 beweisen, daß das große T}
friedlicher, sympathiehafl-menschlichcr Beziehungen nicht
gegeben ist. Als Menschendarstcller hat Lehmden hier sein
her Bestes geleistet. Die Sehnsucht nach der Idylle ist geblit
Eine Harmonie waltet, eine Schönheit funkelt, die in :lcn L
schaften Lehmdens glückhafterweise auch dort, wo das Gc
mel am größten ist, wo Katastrophen wüten, als Stille im L
als eine Kostbarkeit der Einzeldinge und des Gesamtb
weiterwirken und sich - Trost der Kunst - stärker als die
gestellte Verwirrung erweisen.
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