zum Vergleich herangezogenen Primitiven vor sich geht. Ganz
selbstverständlich und nahtlos vollzieht sich eine Einheit, be-
sonders wenn das Kind, ohne etwas darzustellen, seine Wirbel
und manchmal geradezu labyrinthartigen Spiralen, zum Beispiel
in den sogenannten Atemfiguren, zeichnet.
Kurz und gut, hier tut sich eine randvolle Welt auf, die be-
grciilicherweise von den notorischen Geschäite- und Beutcma-
chern und den sonstigen Nutzrechnern und Lebens -,.,Vcrwera
tern" unserer Zeit nicht übermäßig hoch geschätzt wird.
Sie wünschen sie daher schleunigst ausgelöscht und in Verges-
senheit gebracht, also den jungen Menschen sofort auf die Ge!
leise des rationalen Begreifens und Bcsitzergreifens überstellt,
damit das Häkchen sieh beizeiten krümmcn kann. Die Schwäch-
linge aber, dic zwar dic Weltgcgebenheitcn durchaus nicht nur
nach Beute und Beutcmachern unterscheiden, jedoch der Mei-
Abh. 2: Christkind
(6 Jahre)
Abb. 1: In Afrika (10 Jahre)
Ahh. 3: Am Millstiittersce - handgestickter Tep-
pich (10 jahre)
nung sind, man müsse das Kind für die Behauptung in einer
solchen Welt erziehen, stimmen, wenn vielleicht auch seufzend,
in den Chor der angeblichen Praktiker des Lebens ein.
Am kümmerlichsten sind die daran, die tatsächlich nichts mehr
von den Bedeutungszeichen in der Kindermalerei verstehen, dic
sich über zu lange oder auch zu viele Arme und über wilde Aus-
brüche, über phantastische Gebilde und dergleichen mehr ent-
setzen, weil sie die Freude, dic Erregung und das 'l'r."iumen in
den Kinderbildnereicn nicht mehr mit- und nachempfinden
können. Solche Leute, die einzig an der Naturkopie Gefallen
finden und alles, was von ihr abweicht, für geringerwertig und
bedenklich halten, sind dann auch die Veranlasser der trost-
losen Abbildungen von Blättern, Vasen oder Schüsseln, wie sie
im Zeichenunterricht, zumal der Mittelschulen, noch immer
ihren Platz hehatipten. Hier wird das Abbild zur Norm erhoben,
und dit- Tatsache, daß hildnerisch und schöpferisch wenn schon
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