:ht identische Begriffe sind, so doch wesensgleiche oder doch
mwandte Welten bezeichnen, wird entweder geleugnet oder
:h vergessen.
s aber wiegt natürlich um so schwerer, als zur Zeit der
bertät auch das Kind, der jugendliche Mensch aus der Gebor-
riheit des unbewußten Aufenthaltes in seiner Inncnwelt hin-
sgetrieben wird und nun ähnlich wie mit seiner mutierendcn
mme in einem Zwischenstadium der „Krächzlaute" herum!
stolpern verurteilt ist. Da gefallen ihm plötzlich seine Mär-
rn und Träume gar nicht mehr. Er empfindet sie als kindi-
ten Irrtum, als seiner unwert und entdeckt plötzlich, fast
2 im „Sündenfall", „daß er nackt ist", was hier und freilich
r zum Teil besagen will, daß er von seiner spezifisch äußeren
Umwelt noch so gut wie gar nichts weiß, sie aber nun als seine
Welt empfindet und daher ein solches Wissen mit allen Mitteln
und unter Hintansetzung seines gesamten, nun ohnedies he-
lächelten Innenlebens nachzuholen sich verpflichtet fühlt. Da
fliegen die Puppen in die Ecke und die Indianerfedern, und man
fängt nun an, die Umwelt zu bcschnuppern, wobei es sich her-
ausstellt, daß sie eine Menge erregender Verlockungen bereit
hält. Nur werden die jetzt nicht mehr ausgeplaudert wie viele
frühere Seelennöte, sondern tief in den Grund versenkt, wo
auch die Hemmungen hausen, so daß es nur zu gelegentlichen
Entladungen oder gar Explosionen kommt.
In dieser Zeit geht die Zeiehen- und Mallust, die bis dahin
eine Lust zum tätigen Träumen war, zurück. Alles wird „Un-
Abb. 4: Palmwcihc (11 Jahre)
Abb. S: Elschingsfiguren (7 Jahre)
n", was beglückte oder doch erfüllte. Wo aber sind jetzt die
wachsenen, die die Brücke vom unbewußten zum hewußten
den schlagen helfen? Sie iehlen in der Regel, weil sie gar
:ht die Not des Kindes spüren, das an seinem Reichtum irre
rd, sodaß ihm tatsächlich eine Welt zusammenhricht, wenn
gewiß auch eine neue, aber ärmere dafür gewinnt.
e Mittelschul- und Lehrerbi1dungsanstalts-Darbietungen in der
tdtschulrat-Ausstcllung vom November haben klar bewie-
1, daß sich der bildnerischc Unterricht nur noch mühselig
d sozusagen lehrplangerecht mit ebenso dünnblütigen wie
nngeistigen und kraftlosen „Improvisationen" weiterschleppt.
in einer ehrlichen Entfaltung und Verdichtung des hildneri-
xen Tuns ist jedenfalls auch nicht das Leiseste zu spüren und
sehen.
, aber haben dann vielleicht die recht, die in den Mittclschulen
n bildnerischen Unterricht überhaupt gestrichen und nur noch
die Kunsterziehung beibehalten und entsprechend entwickelt
wissen wollen? Ist es Schicksal, daß der Mensch von der Puber-
tät an - die wenigen „Künstlernaturcn" ausgenommen - Seinen
bildnerisch-schöpferischen Elan verliert und von jetzt an nur
noch an rationalen Dingen und Fragen ein Interesse hat? Wer
nur halbwegs ehrlich und gründlich hierüber nachdenkt, weiß,
daß von einem solchen Schicksal keine Rede sein kann. Auch
rnuß man gar kein großer Philosoph oder Psychologe sein, um
sich darüber klar zu werden, daß, wenn die Ratio die Welt des
Unbewußten und der Instinkte in den Hintergrund zurückdriingt,
eben auch die des Bewußtscins anhebt und damit die Über-
höhung des Rationalen ins Geistige als eine neue schöpferische
Möglichkeit erscheint, die allerdings dann auch von seitcn der
angeblich schon bewußten Menschen, als welche die Pädagogen
ja schließlich angesehen werden wollen, eine entsprechende
Führung und Betreuung nötig macht.
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