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Volltext: Alte und Moderne Kunst IV (1959 / Heft 1 und 2)

mm. 4; Sengxl: (um. (1750_1s37), Choto-Osho, 
dcr VWIdschwuinxkopl-Üfrägcxi 
Abb. S: Isshi Bunshu (1608-1646), Kensu-Osho, 
essende Mönch. 
der krebs- 
auch Stockschläge und zorniges Anschreien des Schülers zu den 
Erziehungsmitteln der Zen-Meister. Die Koan und die ihnen ver- 
wandten Mondo - Gespräche zwischen Lehrern und Schülern 
- wurden in großen Sammelwerken aufgeschrieben und weiter- 
gegeben. 
Aiber nicht nur solche geistige Übungen waren Mittel zur Er- 
langung von Satori. Auch die treuc Erfüllung alltäglicher 
Pflichten war ein Weg zur Erleuchtung, und in den Zen-Klöstern 
waren es gerade die vorgeschrittenen Mönche, denen die schwer- 
sten und niedrigsten Pflichten auferlegt wurden. Der Zen stellt 
sich ja nicht gegen das Leben, das für ihn nicht das „Böse" ist. 
Wie alle Gegensätzlichkeit verneint er auch die von Gut und 
Böse. Freilich trachtet er auch, den schmeichelnden Verlockun- 
gen des Lehens nicht zu erliegen. aber Geistiges und Weltliches 
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sind ihm gleichberechtigt und die fruchtbare Einsamkeit des 
Herzens findet er auch im Alltag. Sensu-Osho, der Bootsmann- 
Möneh, lebte unerkannt als Fährmann, Daito Kokushi, der große 
Zen-Meister, bettelte zwanzig jahre unter einer Brücke in 
Kyoto. 
Eines ist sicher, daß nichts mit selbstverständlicher Gewißheit 
zur Erleuchtung führt. Am wenigsten Lernen und Gelehrsam- 
keit. Kassan, ein gelehrter Mönch, prahlte mit seinem Wissen, 
aber erst als ihn der schon erwähnte Fährmann-Mönch erzürnt 
ins Wasser stieß und er um sein Leben kämpfte, wurde er er- 
leuchtet und erhielt von dem versöhnten Sensu-Osho das geist- 
liche Siegel. Rinzai, der Begründer der nach ihm benannten 
Sekte, ging in seiner Ablehnung aller Hindernisse traditioneller 
Art, die von der Erleuchtung abführen konnten, so weit, daß
	        
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