Studie zu dem Gemälde „Dm-r Pfennig, der Witwe".
Bleistift, aqxlarellierr, (1836).
Hlstorlsclles Muneuul der Stadt Wlcn.
zwei sorgfältig ausgeführte vorbereitende Händestudien für das
in der Brautschau zum ersten Mal dargestellte Doppelbildnis
des Astronomen C. l..Littrow und Seiner Frau Auguste, die als
Zuhörer auf der linken Hälfte des Gemäldes gegeben sind.
Klare, fein gezeichnete Linien umziehen die auf dem Rücken-
polster des Fauteuils ruhende Rechte des Gelehrten und die
beiden auf einem aufgesehlagenen Buche liegenden Hände seiner
Frau, die durch wenige, an wesentliche Stellen gesetzte Schat-
tenpartien plastisch herausgearbeitet sind. Der Reiz der Haut-
oberfläche und des Stofflichen ist mit kühler, objektiver Sach-
lichkeit durch Parallelschrafficrung und sichere Anwendung von
Deckweißhöhung geschildert. u
Danhausers zeichnerische Arbeiten haben keinen künstleri-
schen Eigenwert. Als Vorbercitung für das graphische und male-
rische Oeuvre sind sie stets nur Mittel zwischen der Natur, der
Idee und dem Werk. Die künstlerische Bedeutung des Malers
läßt sich aus den zahlreichen Zeichnungen, in denen sich seine
Persönlichkeit freier und unmittelbarer entfaltete als in seinem
zeitgebundenen malerischen Werk, besser erkennen. Reich ist
die Skala seiner graphischen Ausdrucksmittel, sie reicht von
der malerischen Aufzeichnung realistischer Naturstudien über
das sachliche, linear-plastische Studium eines Details zu der
manchmal in barocker Bewegung hingt-scbriebenen Festlegung
einer Komposition. Daß Danbauser der Zeichnung als Vorbe-
reitung für das Gemälde große Bedeutung beigemessen hat und
um die Bereicherung seiner technischen und künstlerischen Aus-
drucksmittel stets bemüht war, beweisen die zum Teil bei
Roessler abgedruckten, handschriftlich aufgezeichneten, mal-
theoretischen Studien, aus welchen eine Stelle hier zitiert sei:
„Da mir ein Karton nur die schönen Begrenzungen, sowohl der
Formen als der Schatten und Lichter festsetzen kann, daher nur
nach schon gemachten, ganz befriedigenden Studien zu verfer-
t tigen möglich ist, so hab ich an der Skizze nur auf die Haltung
und Gesamtwirkung eines Gegenstandes zu sehen . . . Daher
meine ganze Kraft und Ausdauer auf wohldurcbdachte, gut
aus der Natur gegriffene Studien (sicl) verwenden, wobei selbst
bei den interessanten Einzelheiten das Ganze nicht aus den
Augen zu verlieren ist."
yDER FREUND DES SCHÖNEN
GESCHLECHTSK
WIENER DAMI
ENALMANACHEVON 1785 BIS 1850
Von G
iRTRUD WERNIGG
Als ClaS Historische Museum und die Wiener Stadtbihliolhck
noch eine Einheit bildeten, war dieser das Sammeln von Alma-
nachen und Taschenbüchern allein vorbehalten. Auch nach der
Trennung der beiden Institute im Jahre 1939 wurden im Mu-
seum auf diesem Gebiete nur wenige Ankäufe getätigt. Erst
vom Jahre 1947 an begann ein zielbewußtcs Sammeln jener
Gattung von Büchlein, die ja ein kulturgeschichrliches Dokument
ersten Ranges darstellen. Bedeutende Künstler haben an ihren
Illustrationen mitgearbeitet, ihre Ausstattung und ihr Inhalt
verraten guten Geschmack und wienerische Eleganz.
Der folgende Aufsatz kann keine lückenlose Bibliographie der
Wiener Almanache und "llischenbücher bringen; seine Verfasse-
rin will lediglich einen kurzen Überblick über die Gruppe der
Wiener Damen-Taschenbücher geben, und auch hier nur beson-
ders auf jene hinweisen, welche Modebeilagen enthalten.
Die Entstehung der Damenalmanachc fällt in die beiden vor-
letzten Jahrzehnte des 18. jhs. Diese so liebenswürdige Gattung
der Taschenbücher trug in allem dem Geschmack des „schönen
Geschlechts" Rechnung und spiegelt daher die tatsächliche und
auch die angestrebte Lebensweise der Frauen der damaligen Zei:
wieder.
Allein die äußere Erscheinung dieser Bändchen hat mehr das
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