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Volltext: Alte und Moderne Kunst IV (1959 / Heft 10)

 
Einzug einer Prozession i! 
Slg. Meran (um 1825). 
n die Basilika von Ma 
iazell, M. 
.oder. Aquarell. 26,5 ) 
37,5 crr 
Pieiffer einen vielverbreiteten Stich herstellt, fällt in diese Zeit 
(Neue Galerie, Inv.-Nr. II[7668). 
Als Marie-Luise nach dem Sturz ihres Gatten wieder nach Wien 
zurückkehrt und von 1813-1815 in Schönbrunn in kleiner Hof- 
haltung residiert, wird auch Loder wieder als Zeiehcnmeister 
aufgenommen. Als solcher begleitet er die Erzherzogin nach 
Beendigung des Wiener Kongresses nach Parma, wo ihm stän- 
diger Wohnsitz und Hoistelle geboten werden. Doch ähnlich 
wie es Pforr in Rom erging, zeigt sich bei Loder bald ein 
Lungenleiden, er ist dem südlichen Klima nicht gewachsen und 
trotz aller Anerkennung und Ehrungen, wie der Aufnahme als 
Mitglied der Akademie von Parma, muß er unmittelbar vor 
Antritt einer Reise nach Rom, in die Heimat zurückkehren. Er 
hält sich in Florenz auf (Albertina, Inv.-Nr. 25973), erlebt einen 
Seesturm in Livorno und hält die Landschaft um Tarvis in 
mehreren Blättern fest (Slg. Meran, Inv.-Nr. 330 f.) 
Ende des Jahres 1816 war der Künstler wieder in Wien. Sogleich 
als Kammermaler von Erzherzog Johann aufgenommen, began- 
nen jene letzten zwölf Jahre seines Lebens, die ihm eigentliche 
künstlerische Erfüllung werden sollten. Der Prinz, dessen 
immense Bedeutung iür die Steiermark hier nicht zu schildern 
ist, hatte auch in künstlerischen Fragen eine klare Zielsetzung, 
die seinem Grundkonzept einer von den Alpenländern ausgehen- 
den allgemeinen, geistigen, moralisehen, wirtschaftlichen und 
sozialen Erneuerung entsprach. Wenn der Historiker  Frh. 
v. Hormayr sagte, „...manehes Künstlertalent verdankt Erz- 
herzog Johanns Geist und Großmut seine Erweiterung und Ent- 
Wicklung. .. Ruß und Petter die klassischen Momente der Ge- 
schichte, von Loder die Trachten und Volksfeste, von Knapp 
die Flora der norischen Alpen, von Gauermann die herrlichsten 
malerischen Ansichten der Steiermark . . . ein Portefeuille, dessen 
gesammelter Reichtum und Herrlichkeit kein anderes auch noch 
so mächtiges Reich überbieten wird . . .", so dürfen wir ergänzen, 
daß kein anderer dieses Künstlerkreises sich so völlig den Inten- 
tionen, den Zielen seines Auftraggebers angenähert hat, wie 
Loder. Er wurde sein ständiger Begleiter auf Wanderungen, in 
Vordernberg, am Brandhof, in Aussee, erlebte das Werden jener 
tiefen Zuneigung des Prinzen zu Anna Plochl mit und trug 
wesentlichen Anteil an der geplanten „Landesbeschreibung". 
Die heutige Sammlung, im Eigentum der Nachkommen des Erz- 
herzogs, der Grafen von Meran, umfaßt 101 Aquarelle und 
143 Handzeiehnungen Loders. Eine systematische Gliederung 
ergibt die Gruppierung der Aquarelle: 
a) Darstellungen des Erzherzogs auf Bcrgwanderungen, auf 
der Jagd, die Begegnungen mit Anna Plochl („Vergangene 
Zeiten"), 28 Blatt, 
b) Steirische Landschaften, 19 Blatt, 
c) Industriebilder, 7 Blatt, 
d) Ansichten von Gastein und Umgebung, 30 Blatt, 
e) Steirische Trachten, 17 Blatt. 
Dazu sind zu zählen die Beteiligung an der Ausschmückung des 
Brandhofes (Glasfenster) und die Serie „Erinnerungen aus dem 
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