Babylonische Götter. Aquarcllierte Federzeichnung
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Dämonen. Aquarellierte Federzeichnung in Grün und Silber.
1959.
Doxats Typenwelt umfaßt eigentlich alles, was dem Maler,
angefangen vom lleraldischen bis zu den Schöpfungen modern-
ster Künstler begegnet. Seine ungeheuerliche Welt, die zwischen
drachenartigem Getier und teuflischen Grimassen hervor-
lächelnden, die Zunge herausstreckenden Buddhas (in Tibet ein
Zeichen der Höflichkeit) und seine - besonders in den letzten
Arbeiten hervortretenden - in tränenartigen Gebilden fließen-
den Ansammlungen mythisch-verkliirler oder grinsender. auch
am japanischen Holzschnitt geschulten Gesichter (die 'I'ropfen-
ornamente entwickelten sich aus Tätowierungen, aber auch
Einflüsse von Darstellungen weinendcr Madonnen, Ikonen-
bildcrn, der weinenden Isis spielen herein), sind Merkmale von
zum Ausdruck gebrachten Träumen und Visionen, die uns beute
durchaus nicht mehr so irreal erscheinen, wie es vielleicht noch
vor zwanzig Jahren der Fall gewesen wäre; aber in einem ge-
wissen und sehr reizvollen Sinn sind sie es natürlich doch.
Noeh ein Wort zur Person und Arbeitsweise des Künstlers: als
Völkerkundler betreibt Doxat sein Malen und Zeichnen trotz
der fünf Semester, die er an der Wiener Akademie bei Güters-
loh studierte, eigentlich autodidaktisch. Seine ersten Arbeiten
datieren jedoch bereits aus der Gymnasialzeit, so daß man heute
von rund 15 Jahren Entwicklungszeit sprechen kann, die freilich
nic voll ausgenutzt werden konnten. Doxat arbeitet hauptsäch-
lich mit der Feder, auf die er, wenn es um das Erzielen farbiger
Wirkung gebt, mit dem Pinsel Farbe aufträgt - ein mühseliges
Werken. In einer Zeit, die Maler zum Erfolg bringt, deren Bilder
fast in Minutenschnelle entstehen, nötigt einem diese gewissen-
haft-geduldige und ruhige Arbeitsweise besonderen Respekt ab.
auf
(ifütt. 1948,49.
Sitzende-r Mann und Frau mit Fächer. Federzeichnung. 1949.
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