'. Stammel, Kallwanger Krippe. Ma
a mit dem Kinds.
ben des Auftraggebers und des ausführenden Künstlers vor a
dahin ging, in den gläubigen Beschaucrn das Erleben der l
gen Weihnachtszeit zu erwecken. Eine Tatsache, die der
schauer von heute 0b der künstlerischen Momente meist
mehr wenig berücksichtigt. Im Gegensatz etwa zu den me
von Laienkünstlern geschaffenen Krippen, bei denen die Fig
und Architekturen alljährlich oft recht subjektiv montiert
den, hat Stammel seine Weihnachtsdarstellungen cinge
durchkomponiert. Zentralpunkt der Kallwangcr Krippe ist
jesuskind, das sich genau in der Mitte der Gesamtdarstel
befindet. Auch der sonstige Aufbau der Krippe nimmt aul
Mitteldarstellung bezug (Ruinenarchitektur und Palmen)
betont diese durch die Linienführung, wie etwa die Dreicckl
position vom Fuß des Mohrenkönigs zum Morgenstern und
dort zum Fuß des Hirten, der den Eierkorb trägt.
Noch wesentlicher als die kompositionellen Beziehungen
natürlich die durch Gesten und Blicke der Akteure hergeste
direkten Verbindungen zum Kinde. Besonders herzlich
zweifelsohne bewußt intensiv hat Stammel das Staunen um
Bewunderung der rechtsseitigen Gruppe der Armen, also
Hirten bis zu josef und den Ochsen, dargestellt, währenc
linksseitige Gruppe der reichen Könige, die sich demütig bei
oder Maria, die dankbar zum Himmel blickt, kaum in dire
Blickbeziehung zum Kinde stehen. Stammel ist, hinsichtlicl
allgemeinen zeitstilistischen Strömung gesehen, als konsx
tiver Künstler anzusprechen, der im Grunde genommen
mit den Mitteln hochbarocker Formgehung gestaltete.
Charakteristisch für sein Werk und zugleich für den Zeitst
Anfang des Jahrhunderts sind die schwer und massig geba
(iewandfiguren unter deren bewegter Oberfläche die Körpe
mcn durchscheinen. Diese Grundhaltung hatten schon s
Lehrer, Schoy und Zeilinger d. Ä. inne. Es scheint ahcr so, a
Stammel unter dem Eindruck des römischen llochbarocks, d"
anläßlich seines Italienaufenthaltes kennenlernte, ebenfalls s
beeinflußt wurde.
Zeitlich, inhaltlich, kompositionell und auch hinsichtlich
Größe, steht die Kallwanger Krippe zwischen jener kle
wachsbossierten Krippe um 1730140, die sich in weststeirisc
Privatbesitz fand 1? und der großen Admonter Krippe von 1
Von der kleinen weststeirischcn Krippe, die die Verkündig
an die Hirten und deren Anbetung zeigt, ausgehend, erwe
Stammel das Thema durch die Anbetung der Könige und d
die Beschneidung Christi bei der Kallwanger Krippe, und
gert die hier geschaffene Form durch Erweiterung der l)e
und Kompositionsveränderungen zum Endpunkt der Admr
Darstellung. Obgleich alle Stammelkrippen auf den ersten l
einander sehr gleichen, zeigt ein genaueres Studium, daß
Bildhauer stets darnach strebte neu zu formen, sowie neue T
und Details zu erfinden. Schließlich sei noch darauf verwit
daß Stammels Krippen in engem formalem Zusammenhang
dem Schaffen der berühmten neapolitanischen Krippenkün
wie etwa A. Vaccaro, L. Moska und besonders G. Samartin
stehen; eine Tatsache, die gleich der Verwandtschaft seines
samtwerkes zum römischen Kunstschaffcn einer eingehei
Untersuchung würdig wäre.
Oehs erkennt seinen Besitzer, der Esel die Krippe seines Herrn"
dargestellt. Sie sind aber auch symbolisch zu deuten. Der Ochse
als das Judentum oder die für das Heil empfängliehen, und der
störrisehe Esel für das Heidentum als Sinnbild der unempiäng-
liehen Seelen.
Als letzte Szene der Krippe und ieinfühliger Absehluß, wiederum
mit der anfangs stehenden Verkündigung an Maria verbindend
und den Kreis schließend, wird in der Tfmpclarehitektur auf
der Anhöhe im Hintergrund die Beschneidung Christi darge-
stellt, von der Lukas 2, 21 berichtet: „In jener Zeit, als die aeht
Tage vorüber waren und das Kind beschnitten wurde, ward ihm
der Name Jesus gegeben, wie ihn der Engel genannt hatte, noch
ehe er im Multerleibe empfangen war."
Der Grund, warum das Inhaltliche dieser Krippe etwas ausführ-
licher besprochen wurde liegt darin, daß das wesentliche Stre-
Vgl. n. Berliner, 1m Weilmachlxkrlppe 195a, s. um
Vgl. u. lierlluer, op. m. s. 90.
J. T. Slummel, geboren Ende des 11. 1mm, 5m. 1755 m Allmonl. Lebensbe-
schrelhuug um! Wlssruxwhulthches Hauptwerk: Anton Mayr. J. T. Stummel. Wlen,
Schrull Verlag, au.
' zum)" Muyr, "p. m. s. 1.
5 Anton m"); np. m. s. 16.
ß I..." Mitteilung des Piurrhurrn v. Erenbrrt Huhllnger osu, xlcm m an lrcuml-
llche Untrrstlltzung Im! m. gedankt m. erinlgle um Neulusxullg wwnhrschelnllch
durch um Yrrßuldet (Tnjelun Angerer aus Aulsce (Plnrrrhronlk). woln-l (Ins cm
um Violett lluutlirh den Farbgenchluack der Mine das 10. Jhxlts. wldcrlplogcln.
" m. barocke Orlglnallassung konnte unter der Neulausung lentgulellt w.
1' Möglicherweise w." die Schreindccke um den Seilen. um 1mm etwas hh
lIÜlIhlCYn um leichten Wolken versehen sind, ursprünglich mll Uarstellungel
etwa dem begleitenden Engelchor, versehen.
" Lenpuld Klelzenbachel, Eine Krlppenlegende aus Axlmont. um". Zclu
für Vnllulkunde. Wien 1957, Bund so. um 4. S. m.
1" m: Namen der Könige nennt Bedn der Ehrwürdlgc Ilu s. Jhrlt. nnrh einer l
Oudle.
1' llergpredlgt.
"- Vgl. Henry; Knrlnlllsch, Eine unbekannte Kllppe vnn J. T. Stummel, n
Chrlalllchen kunnlxläitern mssa, s. w n.
I" Vgl. Georg Kollulllxch up. m. Anmerkung 17.