Konrad Seuscnhofer, 1
Roßhnrnisch Mnximill
nnsbruckcr
am 1.
ofwerksmn 1314. Stirn zu cincm
Wien, Wullcnsulunllulng. A n!
Hans Laubermann,
Flügeltarlsche.
nnsbruck 1515. Ungarische
Wien, Wnllvunnlnmlllng. A SH
Maria mit König Ludwig von Ungarn die Krönung seiner poli-
tischen Tätigkeit, die seinem Hause in der Folge die Länder
Ungarn und Böhmen brachte. Der junge Ungarnkönig erhielt
reiche Geschenke an lnnsbrueker Harnischen und alles Un-
garische wurde neuerlich modern. In diesem Zusammenhang
hat der Kaiser 1515 heim alten Meister Hans Laubermann unw
garische Tartsehen in Auftrag gegeben, von denen eine Ätzun-
gcn ganz im Stile Dürers trägt.
Für ritterliche llzlrnische und Waffen besaß Maximilian eine
besondere Vorliebe. Er wandte jedoch auch dem Ausbau einer
modernen Festungs- und Feldartillerie sein Augenmerk zu. Von
Anregungen seitens der berühmten burgundischen Artillerie
Karls des Kühnen und der reichen venezianischen Artillerie aus-
gehend, schuf er einen (Üeschützpark, der im damaligen Europa
technisch an erster Stelle stand. Innsbruck-Mühlau erzeugte die
kunstvoll gegossenen Rohre des großen Geschützes, Thörl in
der Steiermark die enläufe der kleinen Kanonen und der da-
mals immer stilrker aufkommenden Handfeuerwaffen. llclm-
bartenschmiede in 'l"ir0l, Steiermark und Kärnten verfertigten
die Stangenwaffen, Mes. rer die Kurzsehwertcr der Lands-
knechte. Geschütz und llandfeuerwalfen. Pulver und Rohmat-
terial, Pionier- und Transpurtgerfit, Stanrgen- und Blankwalfen,
dazu Innslvrucker Kneehtshruststücke, zusammen mit solchen
aus Nürnberg und Attgsburg, ließ der Kaiser in eigens zum
Schutz der Landesgrenzen errichteten Zeughäuscrn unterbrin-
gen. Mehrere Fassungen seiner miniaturgeschmüekten Zeug-
büeher mit Darstellungen des Zeughausinhalts, begleitet von
holprigen Versen, sind heute noch in Wien und München
zu sehen.
Die Waffen Maximilians entstanden an der Wende der Spät-
gotik zur Renaissance. Sie wurden damit bald unmodern und
fielen der Vernichtung anheim. Anderes wieder war zu groi}
geplant und blieb unfertiges Stüekwerk, wie vieles von seinen
sonstigen Schöpfungen. So sind als sein Vermächtnis zumeist
nur Trümmer auf uns gekommen, aber diese lassen dennoch
erahnen, daß Maximilians XVaffenbesitz wohl den aller anderen
spiitmittelalterlichen Herrscher an Umfang und künstlerischer
Bedeutung übertraf. Während bei seinen Nachfahren die Waffe
immer mehr ihre ursprüngliche Bedeutung cinbüßte - Karl V.
behandelte sie als wirksames Mittel zur Steigerung seiner ge-
heiligten herrscherliehen Würde, Maximilian II. als kunst-
handwcrkliehen Gegenstand zur Freude des Kenners, Ferdinand
von Tirol als Sammelobjekt von historischem Interesse - ist
sie bei Maximilian I. noch notwendiges Werkzeug zur Vullbrin-
gung ritten-lieber Taten oder geliebtes Sportgeriit, ein seinem
Wesen eng verbundener Gegenstand.
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