Bild S. 5:
Karl Leonhard lX. Ural Harrach (1765-1831)
mit seiner Familie, im Hintergrund Schloß
Rohrau.
Öl auf Leinen, 114x149 cm. Unbekannter öster-
reichischcr Maler um 1820.
Besitz: Slcphanie Harrach.
Schmiedeeiscrnes Gitter in der Pfarrkirche zu
Rohrau, in der joseph Haydn getauft wurde.
Die Inschrift: Michael Haydn, - Hier liegt
vor Deiner lxlajestiit. Joseph Haydn, - Gott
erhalte, Gott beschütze.
und eine alte Notentalel des Denkmals. Dem Idealismus eines
Bauern der Nachbargemeinde Schönabrunn ist es zu danken,
daß alle späteren Umbauten durch originale Bauteile - barocke
Holzdecken und alte Bodenbeläge - ersetzt werden konnten.
Auch die Rauehküehe vermochte auf diese Weise wieder ein-
gerichtet zu werden. Versen dene Funde im Mauerwerk, Kamine
und diverse Nischen, bestätigen erfreulicherweise die Richtig-
keit der Rekonstruktion. S0 steht das barocke Bauernhaus in
seiner ehemaligen Erscheinung wieder vor uns. Nur im Hof,
wo die Notwendigkeit einer Abgrenzung gegen nachbarlichen
Besitz bestand, wurde ein Laubengang und eine Weinheeke neu
errichtet. Getreulieh abgenommene Maße sichern aber auch hier
die Einheit des Stiles und schufen zugleich einen stimmungs-
vollen Raum, der sich für Feierlichkeiten besonders gut eignet.
Aufgabe des Niederösterreichisehen Landesmuseums, das die
Einrichtung der Gedcnkstättc übernahm, war es, den Charakter
der Räumlichkeiten zu bewahren und die Ausstellungsstücke so
unaufdringlich wie nur möglich einzuordnen. Das Geburts-
zimmer wurde in seiner schlichten Einfachheit belassen. Die
originale Büste vom Denkmal, ein Porträt von Michael Haydn
und das Geburlshaus in einer alten Ansicht sind der einzige
Raumschmuck. In einer Vitrine liegt das alte Tauiprotokoll
und an den Wänden vertiefen Aussprüche Haydns und Beet-
hovens das Erlebnis dieser Gedenkstätte.
In den Räumlichkeiten links von der Einfahrt sollte der male-
rische Charakter der Rauchküche und der Wohnstubc nicht
gestört werden. Barocke Einrichtungsgegenstände aus alten
Bauernhäusern der Umgebung schaffen die längst verloren-
gegangene Atmosphäre. Dem schließt sich ein anderer Gedanke
an. Die Küche wird durch Hinweise und schriftliche Dokumente
Bild oben:
Die Wohnslubc
Das Gcburxszimmcr.
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