um .
suche, die bewegte Natur darzustellen (nachdem bis jetzt
alle Veduten und auch die komponierten Landschaften
Erde, Wasser, Menschen und vor allem die Atmosphäre,
selbst Wolkengebirge, gleichsam in idealer Ruhe zeig-
ten). Dieses Interesse an atmosphärischen Vorgängen fin-
det sich etwa in einem kleinen Bildchen von 1785, einen
erfundenen Landschaft mit niedergehendem Streifregen
im Hintergrund (Prag, Narodni Galerie). Es entspricht
einem neuen Gefühl für die Vorgänge in der Natur, einer
Ahnung von der stillen Gewalt des Elementaren. Auch in
einzelnen Blättern aus den „Divers paysages avec figures
d'apres nature" von 1786 ist das Allgemeine tradi-
tioneller Titel (le soir, la lune) mit dem sichtbaren Erle-
ben dieses Elementar-AußermenschIichen verbunden. In
dieser Serie sind auch einsame, im Gegenlicht stehende,
die Natur betrachtende Menschen dargestellt, die eine
Rückerinncrung an niederländische Beispiele des
17. Jahrhunderts sein können ", jedoch wie eine Vor-
ahnung des romantischen Einsamen vor der Natur an-
ner Anirnir liit ein gering gekürzter Abdruck der xnri Gnrzarolll-Thurii-
lnekli rnni Abschied von der Usterrelchlnchan ceierie gewidmeten iiei-
irnger in den Mitteilungen der Unterrelchllehen Galerie, Jnnrgeng in,
Nr. 34-36, Oktober-Dezember 1959, 12 ii.
1 vgi. dazu nnd zum Folgenden: Nekrulog eni du Jahr 1795. Eiilhullend
Nurhrlrhten von dem Leben merkwßrdlger In diesem Jnirr verstorbener
nenireirer. cernrnnieir von Friedrich Srhllrlitogroll. s. Jlhrgang, n. Bund,
senin 1798. 3921!.
1' vgi. wiiii Flomniliig, 0er wenriei der deutschen Nuturgefühls vnm
15. zum iii. Jahrhundert, neiie II. d. seeie m1, ai u.
1 (lhrliitlan Ludwig von nngedern, ßeirreiiinngen über die Mahlerey, i,
Leipzig im, m.
1 Siilnmon Geßner, ßriei über die Lnndimhnllsiuahlerey (: sarnriieiie
seiirmen, lI, wien 1813) m.
F- vgi. Theodor v. Frlmmel, Lexikon der wiener cenraiderernrninngen,
i, München 191a, m; derreibe, xieine Gnlerlcxtlldlen i, ßeriindnipnig
im, 17a; Arehlv der Stadt Wien, ueeirinrrenrrirnnrvernendinng iiir
i. (zii. Hund (du verreiennir der Gemllde fehlt); wiener zeirnng vom
2-1. August 1795, 2m (Versteigerung).
ß Bruno Grlmsehltz, Johann Chrlistlun ßrendr ßiider der Relherbeizu In
Lnrrnbnrg, In: Amlcls, wien im, sa ii.
"i Arrlilv der Akademle der bildenden xiinrre ln wien, Rutspmtokoll
vom B. Mal 1111 nie Kenntnis dlesen nnd nnderen, nni Brand bezüglichen
Mnierinir verdanke ich dem besonderen Entgegenkommen von rrnn
nirrd. iieeinnrernr Puullne Abel.
H vgi. Kutulog der B. Ausstellung der Hlhlloiliek der Akademie der bil-
denden Künste, Kuplelxtiehkubllielt: Altmeister der Wllme! Altaiielule,
von S. Frelherg und P. Abel, 1954, Nr. 9 um] 15. Zur Identifizierung de!
14
muten. Die weitere Entwicklung Brands im Akademische
Offiziellen kann aus dem Gutachten des Präses des aka-
demischen Rates, Freiherrn joseph von Sperges (17S8)19
abgelesen werden, der Brands „Manier" wegen ihrer fast
Geßnerisehen Kleinteiligkeit ohne Schilderung von „Sze-
nen der Natur im Größeren" nicht gerade schätzte. Wir
kennen ein drei Jahre vor Brands Tod entstandenes to-
pographisches Gemälde „Blick auf Klosterneuburg vom
Bisamberg" (Stift Klosterneuburg. Gemäldegalerie.
Abb. 4), eine Auftragsarbcit, wie sie ähnlich auch für.
Schloß Austerlitz in Mährcn und Sehloß Rosegg in Kärn-
ten überliefert sind. Wohl nach dem Wunsch des Auf-
traggebers wird hier eine genaue Wiedergabe der Stifts-
pfarren und des stiftischen Grundes geboten, von Lang-
enzersdorf über die Auen und den Donausti-om bis zum
gegenüberliegenden Steilufer mit dem Stift, der Stadt und
den Orten am hochwassergeschützten „Wagram", den
Viehweiden und Weingärten; bei allem beabsichtigten
Detailrealismus aber ein Arkadien voll kleinteiliger
Urtlluhkolt: II. Feuchtmüller, Eli: nniieiienniee Gemälde ienenn ciirirrinn
llnmdl, Unsere Heimat xxvii (1956), so.
9 Axehlv der Akademie der bildenden xiiniie in wien, Rntsprotnkoll vum
13. April im (Pirat Kuunltz, der Prutektur der Akademie, nnllllllch
einer Erörterung von Prelnulguheu iiir die Landschaltiimulor, die iirend
zusammengestellt neue).
w Vgl. Karl Gurznrolll-Thurnlackh, Usterrelchlsehe Barockmalerel, wien
im, u, Teiei xii.
11 Herbert vdn Einem, Elu Voxlluler Caspnx iievid Friedrichs? Zell-
reiiriii den Deutsrhen Verelnn mr Kunstwlsseunchaft VIl (1940), 1561!.
11' Areiiiv der Akademie der blldendan Künste in Wien, cnieriiien vein
ia. August im.
18 Zucnit erkannt von Karl cnrrnrniii-iiinrnieeirir, nie barocke Haml-
zalchuluig in Usteneich, Zürlch-Wlcn-Lelpzlg ms, 75.
14 Vgl. Fritz Novotny, iinnrieri Jniire üuterrelehlscher Landschafts-
rneierei, wien 194a, d, Tafel i.
1-5 Pnni Ferdinand seiiinidi. Deutsche Lendrrirenrnreierei von 1750 hln
im, München im, 14
16 Nicht vlel anders als Jenenn Wllhelin Bau: im 11. Jeiiriinndnri in
seiner „lconographla" die Lungonzersdorfer Auen rnn dem Bllck eni Klo-
elerneuhulg (noch legendär als Sehlelorllnduiig motiviert) nnd die Pra-
teruuen, beide mit einer Jngdgesellnehult, Wledergab.
11 Heinrich Schwarz, Salzburg und duii Salzkammergut. wien 1926,
i. Aufl. man.
18 vgl. ilnzu eiigerriein ln lllppolyte Tnine, Pniieeepiiie der Kunst, nnr
ilunl Frunzbslscheu übertragen von Ernst Hardt, 3. AnlL, Ienn 1912, liaii.
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