BAROCKES THEATER
Sohn für Leopold I., die Galli-Bihiena für Karl Vl. und
Maria Theresia. Der 'I'heatralingenieur des frühvcrstor-
benen Josefs I. war nach dem Tod Burnaeinis (1707)
Antonio Beduzzi, dessen Bedeutung aber in der Real-,
nicht in der Schein-Kunst liegt. Diese Szenenkünstler
schufen die Dekorationen und Kostüme für die italieni-
schen Opern bei Hof, die entweder in dem großen llof-
theatcr in der Burg (1749 in den großen Redoutensaal
umgewandelt). im Komödiesaal der Favorita (dem heu-
tigen Theresianum) oder im Freien aufgeführt wurden.
Sie entwarfen aber auch die Dekorationen für die Fa-
schingslustspiele der adeligen Dilettanten und die Mario-
nettenspiele, die vor allem die kai erlichen Kinder er-
freuten. Für die musikalischen religiösen Aufführungen
der Karwoche, die ja keine Ausdeutung durch schau-
spielerische Aktion erlaubten. gestalteten sie wenigstens
den theatralischen Hintergrund. Für die höfisehen Feste,
vor allem das große Faschingsfest der „WirtsehafF,
zeichneten sie die Kostüme, und errichteten die Schau-
bauten der Freude und der Trauer: die Triumphpforte
beim Einzug, das allegorisehe Schaugerüst für die Hoch-
zeit und das Castrum doloris für den Fürsten, wenn er
von der Welt Abschied nahm. In vielerlei Gestalten, aber
aus einem und in einem Geist, dienten sie der Kunst
ihrer Zeit.
4 Damenkarussell der Kaiserin Maria Thercsia in der Win-
tcrrcirschule (1743).
5 Entwurf des Prospekts von L. O. Burnacini für ein religiöses
Schauthealer („Chon Dalhan et Abiron").
G Prunkwagen zum festlichen Einzug des Infamen Ferdinand
in Antwerpen (1635).
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