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rung abgab, unterblieb das Duell.
In der ersten Generalversammlung
am 21. Juni 1897 wurde der Be-
schluß gefaßt, eine künstlerisch aus-
gestattete Zeitschrift „Ver sacrum"
(Heiliger Frühling) als Vereinsorgan
herauszugeben. Im Januar 1898 er-
schien das I. Heft, dessen Umschlag-
zeiehnung Alfred R o l l e r entwor-
fen hatte. Am illustrativen Teil
wirkten in der Folge namentlich
Kolo Moser, Gustav Klimt, Josef
Hoffmann und Felician von Myr-
bach mit, während die literarischen
Beiträge aus der Feder Rainer Maria
Rilkesf Hermann Bahrs, Max Burck-
hards, Ferdinand von Saars, Hugo
von Hofmannsthals, Richard Schau-
kals, Peter Altenbergs und Franz
Servaes stammten, aber auch die
jungdeutschc Dichtung durch Arno
Holz, Otto Julius Bierbaum,Richard
Dehmel und Detlev von Liliencronß
die nichtdeutsche durch Maurice
Maeterlinck, Emile Verhaeren und
Knut Hamsun vertreten war.
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nier etwas wirklich Neues.
Hermann Bahr schrieb damals in
einem Brief an die Seeessioni
„Liebe Freunde! Ihr habt ein Recht,
stolz zu sein. Ihr habt ja Wunden
getan in unserem Vaterland. Eine
solche Ausstellung haben wir noch
nicht gesehen. Eine Ausstellung, in
der es kein schlechtes Bild gibt!
Eine Ausstellung in Wien, die ein
Resume aller modernen Malerei ist.
Eine Ausstellung, die zeigt, daß wir,
wir armen Wiener, Leute haben, die
neben die besten Europäer treten
und sieh mit ihnen messen dürfen!
Wer hatte sich das träumen lassen?
Ihr dürft stolz sein. Aber, Freunde,
seid nicht bös: mitten in der herr-
lichen und grandiosen Freude über
Euch wird mir bange. Ich habe
Angst, daß Ihr Euch zu früh zu-
frieden gibt. Um Gotteswillen, das
dürft Ihr nicht. Ihr dürft nicht glau-
ben, daß jetzt schon alles gesche-
hen ist. Ihr dürft nicht rasten, jetzt
fängt es erst an! Mit dieser ersten
schließlich dem kunstgewerblichen
Schailen des Auslands gewidmet
war, mit den Arbeiten der modernen
Engländer und Franzosen, die
XIV. Ausstellung (1902) mit Max
Klingers mächtigem „Beethoven"
als Hauptthema und Gustav Klimts
wundervollem Wandfries als Be-
gleitmusik, nach Hevesi „der Glanz-
punkt in der bisherigen Geschichte
der Wiener Kunstausstellungen",
Auch die XVIII. Ausstellung (1904),
die Klimts Gesamtwerk vorlührle,
blieb jedem, der sie gesehen, ebenso
unvergeßlich wie die XIX. Ausstel-
lung (1904), die Ferdinand l-lodler,
Cuno Amiet und Axel Gallen von
Wien aus berühmt machte.
Im Frühjahr 1905 kam es infolge
von Spannungen, die schon seit eini-
ger Zeit zwischen den Angehörigen
der sogenannten „Klimtgruppe" und
dem Kreis um Josef Engclhart be-
standen, zu einer bedauerlichen
Spaltung innerhalb der Vereinigung.
Den äußeren Anlaß hiezu bot der
Vorschlag der Klimtgruppe, die
verwaiste Kunsthandlung Miethke
durch einen Freund Klimts, den ju-
welier Paul Bacher, zu erwerben
und unter Mithilfe Carl M o l l s der
Secession als Verkauisorganisation
anzugliedern. Gegen dieses Projekt
erhob jedoch namens der Engel-
hartgruppe der Maler Franz H0-
h e n b e r g e r lebhaften Einspruch,
weil es nach seiner Meinung eine