mit Kritikern uncl englischen Künst-
lern zeigten, den bedeutendsten Er-
folg unter den lebenden Künstlern
der Ausstellung darstellten. Dieses
Ergebnis wurde auch durch die Kor-
respondenten der „Neuen Zürcher
Zeitung" und der „Frankfurter All-
gemeinen Zeitung" bestätigt. Eric
Newton nannte Boeekl einen „Pio-
nier der modernen Malerei", der
Kraft seiner „Autorität und Auf-
richtigkeit" den Ehrenplatz der
Ausstellung einnehme. Allgemein
wurde anerkannt, daß er sich von
der Enge der österreichischen Kunst
befreit hätte, wobei die „Züreher
Zeitung" hervorhob, wie sehr seine
Bilder das Maß des in Österreich
Gewohnten überschritten und dabei
die Erfahrungen eines reichen Ma-
lerlebens beinhalteten.
Die Plastik hatte in London einen
schweren Stand. Die im Hof des
Arts Council versammelten Werke
von Fritz Wotruba, Wander Bertoni,
Josef Pillhofer, Karl Prantl, Hans
Knesl und dem in England ansässi-
gen Charoux, hatten alle unter dem
dunklen Hintergrund der durch
Wetter und Ruß patinierten Ziegel- '
mauern zu leiden. Kaum eine der
englischen Kritiken nahm von ihnen
Notiz, eine Tatsache, die wohl nur
auf die ungünstige Situation zurück-
zuführen ist. Fritz Wotruba war mit
drei Figuren vertreten, Hans Knesl
mit einer überlebensgroßen Frauen-
gestalt, Pillhofer mit einer {Panze-
rin", Bertoni mit einer Abstraktion,
Charoux mit einer Gruppe, die sehr
an die Wiener Gemeindebauplastik
erinnerte, Leinfellner mit „Sitzen-
den" und Prantl mit seinen „Medi-
tativformen".
Wesentlich günstiger wirkte sich
die Aufstellung der Plastiken inner-
halb der Räume aus. Hier sah man
Arbeiten von Rudolf Hoflehner, An-
dreas Urteil, joannes Avramidis,
den die Kritik erwähnte, Plastiken
von dem in England lebenden Georg
Ehrlich, von Bertoni,Pillhofer,Lein-
fellner, Knesl und Charoux.
Im Gesamten wurde durch diese
Ausstellung in England das Inter-
esse an der österreichischen Kunst
geweckt. Fast alle englischen Kriti-
ker drückten die Auffassung aus,
daß in Österreich von einzelnen
Künstlern auf dem Gebiet der mo-
dernen Kunst Pionierarbeit geleistet
wurde und gaben gleichzeitig der
Hoffnung Ausdruck, daß das engli-
sche Publikum nach diesem infor-
mativen Quersehnitt mit größeren
Kollektivausstellungen einzelner
Künstler - Klimt, Schiele, Gerstl,
Boeekl - bekanntgemaeht werden
möge.
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