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Full text: Alte und Moderne Kunst V (1960 / Heft 9)

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bedachtes Formkonzept zielenden 
Malerei nämlich, wie sie auch durch 
die beiden internationalen Preisträ- 
ger für Malerei, Jean liautrier und 
Hans Hartung repräsentiert wird, 
ist, da diese Malerei aus dem Ele- 
mentaren schöpft, die Natur ohne- 
hin dabei, um ein Wort Leihls abzu- 
wandeln. Nicht mehr ihre „fertigen" 
Produkte, sondern ihr Produzieren, 
das Feld und „Spit-l" ihrer Kräfte 
und ihrer Anlagen zu Struktur, Ge- 
staltund Wandel sind das Thema. 
Ob daher nun wie bei dem male- 
risch starken und thematisch er- 
regenden Italiener Zigaina, bei dem 
unheimlichen Belgier Landuyt oder 
dem geheimnisvollen Israelen Be- 
zem die sichtbare Augcnwelt noch 
wie ein labiler Schein und Schatten 
in die Bildgestalt hineingeistert, 
oder ob die Spanier wie lieito, Mier, 
Rueda, Monjales, Farreras und vor 
allem Tharrats mit seinen außer- 
ordentlichen farhigen Radierungen 
zu Ehren von Vclazquez nur mehr 
aus dem Reservoir des Bildneri- 
sehen als dem Kraftfeld der Natur 
schöpfen und so das eigentliche Le- 
ben hinter der Fassade des schon 
Geprägten sichtbar machen, ist 
höchstens noch ein graduellcr, aber 
schon kein substanzieller Unter- 
schied mehr. 
Es gehört nun einmal zu den Le- 
bensnotwendigkeiten des heutigen 
Menschen, geistig und in der inne- 
ren Haltung nicht nur durch die als 
trügerisch entlarvte äußere Erschei- 
nungswelt, sondern auch durch die 
nachgerade zum Gefängnis wer- 
dende und mit Schlimmerem dro- 
hende totale „Organisatiom hin- 
durehzustoßen und sich der inneren 
Wirklichkeit des Lebens und ihrer 
durch die Wissenschaft längst an- 
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