wxcwiaix-lwr [ i" -E'l'.Ail5-SVR.-28A
Kopie des Wiener jünglingsporträts, wie dieses auf
Holz gemalt, befindet sich in der Galerie zu Palermo?
Über ihre Entstehungszeit läßt sich schwer etwas Siche-
res aussagen, doch weiß man, daß der Oberkämmerer
des Erzherzogs Leopold Wilhelm, Graf Schwarzenberg,
durch seinen Leibmaler Peter Sporkmann und zwei an-
dere Künstler (unter Beihilfe von Teniers) eine größere
Anzahl von Bildern aus der Erzherzoglichen Galerie
wiederholen ließ} Es erscheint durchaus möglich, daß
die Kopie des Museums in Palermo damals entstand. Zu
Anfang des 18. Jahrhunderts hat dann Ferdinand Storller
das Bild bekanntermaßen erneut kopiert, jedoch nur als
Deckiarbenminiatur für sein gemaltes Inventar der Ge-
mälde-Galerie in der Stallhurg)
Bei der Motiventlehnung wird nur eine einzelne For-
mulierung vom Nachahmer dem Vorbild entnommen
und in einem anderen Bild-Zusammenhang verwandt.
Diese Art der Wiederholung - gleichfalls in der
Kunstgeschichte keine Seltenheit - läßt sich auch in
Holbeins Nachfolge aufzeigen. Aus einer größeren An-
zahl von Beispielen, die bis hin zu den Zeichnungen des
Künstlers führen, greifen wir zwei Motiv-Wiederholun-
gen heraus, die sich eng dem Wiener Herrenbildnis an-
schließen lassen. In beiden Fällen handelt es sich um
eine Übernahme der unteren Bildzone, also in erster
Linie der Hände, und zwar sowohl in der Art ihrer Hal-
tung als auch in ihrem eigentümlichen Zueinander.
Das „Bildnis eines Unbekannten", vormals in der Samm-
lung Hirsch, London, später längere Zeit im Handels
ist von Ganz sicherlich mit Recht den zweifelhaften
Werken Holbeins zugerechnet wordenF Das Handmotiv
des Wiener Bildes wird hier gennucslens wiederholt,
nur fehlen die Ringe auf dem kleinen Finger. Das Ge-
mälde trägt, was von vornherein mißtrauisch macht,
rechts unten eine Bezeichnung „H. llolbein pingebat",
die bei diesem Maler durchaus ungebräuchlich ist. Auf
dem graublauen Hintergrund wurde es mit Goldschrift
MDXXX datiert. Diese Datumsangabe ist zweifellos
falsch, denn sonst läge die Entstehungszeit des - wie
Ganz sagt - „schwerfälliger und in weniger leuchten-
den Farben" gemalten und auch in der Art des Gestalt-
aufbaus nicht eben meisterlich ausgeführten Bildes elf
l Hans Holbcin, Bildnis eines jv
Kunsthistorisches Museum Wien.
mgcn Mannes, 1541
Z Bildnis eines Unbekzu
Sizilien.
nun. Kopie in der Galerie zu Palermo.
10