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Volltext: Alte und Moderne Kunst V (1960 / Heft 11 und 12)

 
malen und die Menschen in ihr. Sie arbeiteten auf dem Felde, tummel- 
ten sieh auf dem Eisc, fuhren zum Markt oder unterhielten sich im 
Grünen. Der Künstler sah die Menschen als Geschöpfe der Natur, in 
einer ungebrochenen Einheit mit ihr, nicht wichtiger als die land- 
schaftliche Umwelt um sie. Das Dasein erscheint völlig ungefährdet 
im Einklang mit der Natur. Gerade diese Ganzheit der Auffassung, die 
sich unproblematisch der sichtbaren Wirklichkeit und ihrer Total- 
erscheinung hingab, war das Persönlichstc an Hubers Kunst. Der Maler 
hat nie außerordentliche Situationen aufgesucht, nie das Bizarre oder 
Ungewöhnliche in seine Darstellung einbezogen. Im Gegenteil: ge- 
rade das unmittelbar Natürliche findet in den Bildern und Aquarellen 
Hubers die schönste Verwirklichung. Das Unscheinbarc der nieder- 
österrcichischen [Jorflandschaften suchte der Maler immer wieder auf, 
im Winter, im weißen Schnee, und vor allem im Vorfrühling, wenn 
der Schnee zcrgeht und mit seinen hellen Resten im Braun des Bodens 
und der flachen Hänge ein kleinteiligcs Ornament bildet, manchmal 
graphisch bestimmt und dann wieder in weichen Übergängen malerisch 
gelöst. llubcr hat die stillen Landschaften mit den einsamen Häusern, 
mit den Wegkapellcn und den kleinen Dörfern geliebt, die unberührte 
und doch menschlich temperierte Landschaft. Die Darstellung war nie 
allein ein malerisches, sondern immer auch ein menschliches Problem. 
Das llerz sprach mit: dem Winter erscheint alle Härte genommen, so 
vermummt auch die Figuren auf den weißen Dorfstraßcn stehen und 
gehen oder sich auf dem Eise bewegen. Eine milde Atmosphäre ver- 
bindet die Fülle der aufgezeichneten Formen, ein warmes Licht liegt 
über allen Dingen, das auch ein inneres Licht ist. Es überscheint die 
niederösterreiehischen Fluren, aber auch die Salzburger Alpentäler - 
Huber lebte von 1942 bis 1957 im salzburgisehen Wagrein - und die 
Landschaften aus Oberösterreich. Früh unternahm Huber größere 
Reisen nach Deutschland, nach Italien und Spanien, auf den Balkan 
und in die Türkei. Im jahre 1928 kam Huber zum erstenmal nach 
Tunis. Und bereits im Jahre 1938 lernte er sechs Länder des süd- 
amerikanischen Kontinentes kennen. Die Vereinigten Staaten durch- 
querte cr 1951 von Ozean zu Ozean und dreimal wiederholte er die 
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