malen und die Menschen in ihr. Sie arbeiteten auf dem Felde, tummel-
ten sieh auf dem Eisc, fuhren zum Markt oder unterhielten sich im
Grünen. Der Künstler sah die Menschen als Geschöpfe der Natur, in
einer ungebrochenen Einheit mit ihr, nicht wichtiger als die land-
schaftliche Umwelt um sie. Das Dasein erscheint völlig ungefährdet
im Einklang mit der Natur. Gerade diese Ganzheit der Auffassung, die
sich unproblematisch der sichtbaren Wirklichkeit und ihrer Total-
erscheinung hingab, war das Persönlichstc an Hubers Kunst. Der Maler
hat nie außerordentliche Situationen aufgesucht, nie das Bizarre oder
Ungewöhnliche in seine Darstellung einbezogen. Im Gegenteil: ge-
rade das unmittelbar Natürliche findet in den Bildern und Aquarellen
Hubers die schönste Verwirklichung. Das Unscheinbarc der nieder-
österrcichischen [Jorflandschaften suchte der Maler immer wieder auf,
im Winter, im weißen Schnee, und vor allem im Vorfrühling, wenn
der Schnee zcrgeht und mit seinen hellen Resten im Braun des Bodens
und der flachen Hänge ein kleinteiligcs Ornament bildet, manchmal
graphisch bestimmt und dann wieder in weichen Übergängen malerisch
gelöst. llubcr hat die stillen Landschaften mit den einsamen Häusern,
mit den Wegkapellcn und den kleinen Dörfern geliebt, die unberührte
und doch menschlich temperierte Landschaft. Die Darstellung war nie
allein ein malerisches, sondern immer auch ein menschliches Problem.
Das llerz sprach mit: dem Winter erscheint alle Härte genommen, so
vermummt auch die Figuren auf den weißen Dorfstraßcn stehen und
gehen oder sich auf dem Eise bewegen. Eine milde Atmosphäre ver-
bindet die Fülle der aufgezeichneten Formen, ein warmes Licht liegt
über allen Dingen, das auch ein inneres Licht ist. Es überscheint die
niederösterreiehischen Fluren, aber auch die Salzburger Alpentäler -
Huber lebte von 1942 bis 1957 im salzburgisehen Wagrein - und die
Landschaften aus Oberösterreich. Früh unternahm Huber größere
Reisen nach Deutschland, nach Italien und Spanien, auf den Balkan
und in die Türkei. Im jahre 1928 kam Huber zum erstenmal nach
Tunis. Und bereits im Jahre 1938 lernte er sechs Länder des süd-
amerikanischen Kontinentes kennen. Die Vereinigten Staaten durch-
querte cr 1951 von Ozean zu Ozean und dreimal wiederholte er die
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