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werden. Die beiden Marmorplasti-
ken von Wander Bertoni, „Musik"
und „'l'heater", an sich sehr
schöne, organisch entwickelte Form-
gebilde, stehen in der Riesenhalle
wie bestellt und nicht abgeholt
da, die geknickte Schräge des
Deckenansatzes hinter ihnen bringt
ungute Überschneidungen, die Was-
serbecken aus Marmor mit den
Beleuchtungskörpern wurden vom
Volksmund sofort als „Badewan-
nen mit Nachtkastellampen" cha-
rakterisiert und entlarvt. Die
gesamte Konstellation wirkt wie-
derum unorganisch, unnotwendig,
gekünstelt, gesucht. Der untere Pau-
sensaal hingegen ist in der geschlos-
senen Ruhe seiner (altcn) Formen,
der Noblesse seiner von Kurt Fi-
scher gestalteten Steinmosaiken und
der Schlichtheit seiner sparsamen
Ausstattung mit Mobiliar und Be-
leuchtungskörpern absolut befriedi-
gend und harmonisch. Auch Hof-
lehners kühnes Stahlrelief „Huldi-
gung an Anton v. Webern" ist rich-
tig zwischen zwei steinerne Tür-
gewände eingefügt und kann rein
formal als Interpretation der Raum-
idee aufgefaßt werden. Ganz un-
glücklich aber ist die Gestaltung der
Stiegenaufgänge zum Ranggeschoß;
die Keramik-Appliken von Arno
Lehmann und die Reliefs von Gu-
drun Wittke-Baudisch sind als Ein-
zelwerke zwar hervorragend, haben
aber vom rein Funktionellen in
einem ausgesprochenen Durch-
gangsritum mit all seinem Hasten
und Drängen nichts zu suchen, sie
werden einfach übersehen, wenn sie
nicht gar der Gefahr der Beschädi-
gung ausgesetzt sind. Die verwak-
kelt wirkenden Holzstreben der Gar-
deroben sind eine glatte Fehllei-
stung im Zeichen einer gerade heute
unverzeihlich wirkenden Manie-
rierthcit; zündhülzchenartig wirken
die Pseudo-Sparren über den Mittel-
garderobcn des Rang-Foyers. Hat
man denn ganz vergessen, daß der
Bau vom Technischen her ein
machtvolles Werk aus Beton und
Stahl ist?
Aber zurück ins Parkett-Foyer, das
mit seiner vergoldeten Decken-
wanne und seinen schwierigen Be-
leuchtungskörpern ebenfalls nicht
frei von Manicrismen ist; in der un-
ruhigen, vielfach gestaffelten Grund-
rißführung macht sich die Raumnot
5 Fenrter und Urne des Fischer von
lirlach-Portals von innen. Ein Effekt, der
vom Schöpfer des Werkes nie beabsich-
tigt war; auf viele Betrachter wirkt die -
Adaptierung wie ein schlechter Scherz.
(i Vorraum der linken Ranglogen mit
Gemälde von Wolfgang Hutter, „Von
der Nacht zum Tag". Der viel zu kleine,
nur künstlich beliehtete Raum soll Emp-
fängen dienen, die die Mieter der Lo-
gen während der Pausen für ihre Gäste
geben. Die Fülle der Bilder in ihrer kal-
ten, unorganisehcn Farbigkeit wirkt be-
klemmend, noch dazu sind die Fresken
irgendwelchen Beschädigungen schutzlos
ausgesetzt. Bänke und Tische scheinen
nem Bahnhof-Wartesaal entnommen
zu sein.