scnen Accessoires ineieuenter- unu
FCVDhChkAhlYIICH) gestaltet werden,
nur was übrig hlieh. stand den
Ztvecken dieses Promenierrnumes
zur Verfügung. Aher war es nötig,
gerade die engste Stelle des (Iuu-
loirs für das Hauptwerk der Ausstat-
tung, Kokosehkzts Gohelin "Amor
und Psyche" zu reservieren, der ge-
rade an dieser Stelle nur höchst un-
befriedigend gesehen werden kann?
Einer der ldLIUPIVOFWÜTYC gegen das
neue llaus, nämlich der der Manie-
riertheit, ist auch wieder auf den
oheren PAust-nsztzil anzuwenden. den
die Sztlzburgei" nicht ohne L'nreeht
mit den läierhztllen des MüllnerAti-
gustinerldriiltstühls vergleichen. in-
facher Schiffhoden - gut; schlichte
Holvdeeke iilaer schlichten Pfeilern
- auch gut -, aber was soll dann
die Nlxtrmorutisslrtltung der Pleiler-
wand, was sollen die scheußlich ver-
trackt wirkenden Beleuchtungskör-
per unter den Bttlkenltigen. was hu-
hen dann die 11H sieh interessanten
(johelins von Kurt Fischer und (Si-
selhert llOlit hier zu suchen? l'nd
mulite Leinlellnet" dazu verdammt
werden, Nlnsken-Relieis ztnzuhrin-
gen, die wirken wie ztulgeklehte
Briefmarken? Am iiryerliehsten ist
'I
der „Gag", den man sich mit Fi-
scher v. Erlach erlaubt hat; die be-
krönende Vase seines Portals ist
nunmehr auch von innen her als
Blickfang zu sehen; das Ganze wirkt
wie ein Photo-Trick einer Amateur-
ausstellung, in die dritte Dimension
übertragen. Allein schon die jetzige
Außenansicht des Portals zeigt, wie
unerträglich das seiner organischen
Fenstertcilung beraubte schwarze
Loch hinter der Vase wirkt.
Und nun die Vorriiume der Rang-
logen, die auch wieder bloße Raum-
reste zu sein scheinen; der linke
Raum, von Wolfgang Hutter mit
einem Wandgemälde „Von der
Nacht zum Tag" ausgestattet, kann
hier reproduziert werden. Das
kleine Gemach, nur künstlich (und
indirekt) zu beleuchten, gleicht
einem Gefängnis, die Fülle der Bil-
der einer phantastischen, aber ver-
toteten Pflanzenwelt, die llutter be-
schwört, wirkt bedrängend und
nicht erheiternd. Da. die Fresken bis
zum Boden herabreichen, ist auch
hier wieder die Gefahr rascher Be-
schädigung durch Abwetzen und Zi-
garcttenbrand groß. Dies mag eine
Kleinigkeit sein, aber sie beweist,
daß man die sich hier bietenden
Probleme nicht zu Ende gedacht
hat.
Mangelnde Abstimmung auf dic Er-
fordernisse erweist sich auch bei der
Gestaltung des Zuschauerraumes.
Das Violett der Sitzüberzüge bildet,
wie die Erfahrung bestätigt hat, eine
durchaus unvorteilhafte optische
Folie für eine jugendlich-festlich
wirken wollende Damenwelt, die
kraftvolle Farbigkeit des ebenfalls
wieder an sich grandiosen roten
llauptvorhang von Leo Wollner „er-
sehlägt" die Schauspieler beim Her-
vortreten derart, daß nach Mittei-
B
lung eines Kompetenten ein eigener
Applausvorhang eingeführt werden
mußte.
Wie aus der Festschrift (S. 132) her-
vorgeht, ist das neue Salzburger
Festspielhaus als eine Art österrei-
chischen Gesamtkunstwerkes konzi-
piert werden, als eine Summe höch-
ster künstlerischer und handwerk-
licher Leistungen. Leider stimmen
nur die Einzelposten, während von
echter Integration nur ansatzweise
gesprochen werden kann. Das hat
vielleicht ein Gutes an sich: Anders
als bei der Wiener Staatsoper, die
auch nach ihrer Wiedererbauung in
glüeklichsterWeise ein Gesamtwerk
hohen Ranges geblieben ist, können
in Salzburg die Elemente der künst-
lerischen Ausstattung ohne Schaden,
ohne Eingriff ins Bauganze ausge-
wechselt werden; vielleicht wird
sich nach Jahren der Besinnung ein
Gesamtkonzept ergeben, das tief in
der Struktur des Werkes, tief im
Charakter der salzburgisehen Kunst-
landschaft, tief im Geiste der Fest-
spiele vcrankert ist.
7 Aufgang zum Ranggexclauß mit Kera-
mik-Appliken von Arno Lchmann. Ein
'l'reppenaufgang ist kein Verweilraum:
es fehlt an Ruhe zu Betrachtung an-
spruchsvoller Gebilde, es ist aber auch
unmöglich, einen befriedigenden Stand-
punkt dcr Betrachtung zu finden.
8 Oberer Pausz-nsual. Unzweifelhaft der
mißglüekteste Raum des Baues, eine Art
von Bierhalle mit unangebrachtem Ma-
terial-Prunk an den marmorverkleideten
Pfeilern links, beziehungslos herumhiin-
genden Bildteppichen, manierierten Be-
leuchtungskörpern und wie aufgeklebt
wirkenden Masken-Reliefs. Im Rundfun-
ster hinten wird - auf dem Photo in-
folge Gegenlichttstirkung nicht sichtbar
-' die Vasenbekrönung von Fischer von
Erlachs Portal als „Gag" in die Gesamt-
wirkung einbezogen.
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