BUCHBESPRECHUNGEN
'l'rurle Aldrian, Hans Mauracher. Leykam Verlag Graz, 1960.
Dieses Büchlein über den bekannten steiermärkischen, aus Ti-
rol stammenden Bildhauer, das mit Förderung der zuständigen
Land- regicrung erschien. erfüllt alle Forderungen, die man
an eine solche Publikation stellt. Eine ausführliche biographische
Einleitung informiert uns über den Lebensweg des Künstlers,
ein zweiter Teil versucht mit Erfolg, seine Stellung innerhalb
der Gesamtentwicklung auch wertmässig zu bestimmen. Die
Krönung der Schrift bildet ein nach Vollständigkeit strebcndes
Werksverzcichnis, dem eine kurze Zusammenfassung der bio-
graphischen Daten vorangestellt ist. Aus dem Abbildungsteil erse-
hen wir, daß Maurachcr seine Herkunft aus der Welt bäuerlich-
handwerklicher Bildsehnitzer nie verleugnete; Holz war sein
laevorzugtes Material und sein künstlerisches Streben gütig
nach V cinfachung und Konzentration. Sein Entwicklungsgimg
verlief völlig unberührt von den Krisen der Zeit.
Ezlnmnd Pirk-Murinn, Zusammengestellt und eingeleitet von
Heribert HuLter. Österreichische Stztatsdruckerei, Wien 1959.
Auch die vorliegende Veröffentlichung über Fick-Marine zeich-
net sich durch die gleichen itiven Charakteristika aus wie
die eben besprochene Arbeit über Mauracher. Ein Einlegeblatt
„Ergänzungen und Nachträge" zeigt, wie schwer es war, das
Werk dieses in Österreich fast völlig in Vergessenheit geratenen
Künstlers einigermaßen erschöpfend zu erfassen. Pick-Morino,
der aus Komorn stammt und im Alter von 81 Jahren im Septem-
ber 1958 in Dielbeck bei Brüssel starb, orientierte sich als
aufgeschlossener Sohn seiner 7 it an den Pointillisten. van
(Sugh, C' nne und Schuch. Zuge der Gemeinsamkeit mit
Curinlh. vor allem aber mit Sir-Vogt, sind unverkennbar, manch-
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mal streift er auch an Kokoschka an. Dr. Hutter ist es gelungen,
im knappen Bilderteil des schmalen Bänzlchens die qualitativ
besten Arbeiten eines in dieser Hinsicht sehr schwankenden
Lebenswerkes reproduzieren zu lassen. Wie unsicher das Ver-
hältnis unserer Zeit zu Pick ist, geht aus der Tatsache hervor,
daß ein Stilleben dieses Künstlers Mitte Dezember bei Sothe-
by in London S 25.000.- (5 350) erbrachte. während im Wie-
ner Dorotheum ähnliche Arbeiten oftmals nur mit einigen tau-
send S gehandelt wurden. DrK.
Obiges Bild stammt aus der besprochenen Publikation.
UNSERE AUTOREN
Otto Erich Deutsch, 1883 in Wien geboren. studierte Kunst;-
geschichte, Archäologie und Germanistik in Wien und Graz.
1908 bis 1911 Assistent der 1. Lehrkanzel für Kunstgeschichte
in Wien, wandte sich aber dann der Musikgcschichte zu. Von
1919 bis 1924 Buchhändler und Verleger in Wien. 1926 bis 1935
Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken. Von
1939 bis 1952 lebte er in Cambridge und kehrte dann nach Wien
zurück. Er ist besonders durch seine dokumentarischen Biogra-
phien Schuberts, Händels und Mozarts bekannt geworden, die
auch in englischer Sprache erschienen. 1928 erhielt er den Titel
Prolessor und 1960 wurde ihm von der Universität Tübingen-
das Ehrendoktorat der Philosophie verliehen. 1953 Ehrenmedaille
der Stadt Wien, 1959 Österreichisches Ehrenkrcuz erster Klasse
für Wissenschaft und Kunst. 1958 Sonderheft der „Österreichi-
schen Musikzeitschrift" zu seinem 75. Geburtstag mit Bibliogra-
phie seiner musikhistorischen Arbeiten.
Christiane Micbna. Dr. phiL. geboren 1925 in Wien. Studierte an
der Univers Wien Kunstgeschichte und Arehiiolugiu. Disser-
tierlc 1952 über "Maria als Thron Salomoni. .
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