selbst, aus dem Rheinland eingewandert sind. Zu Beet-
hoven gibt es eine besondere Beziehung bei den Weck-
heckers, es besteht eine Verwandtschaft über die Familie
Wistorff, aus der sowohl Beethovens Vater wie die Mut-
ter von Bernhard Josef, Friedrich und Philipp v. Weck-
hccker stammen. Man sieht, wie der Kreis derer zusam-
mengehalten hat, die um 1800 nach Österreich, nach
Wien, eingewandert sind und sich erst langsam in die
neue llei 1t einlebten. Es gab noch ein drittes Bildnis
aus der Familie Weckbccker von Mähler, das Theodor-
von Frimmel im dritten Band seiner „Studien und Skiz-
zen zur Gemäldekunde", Tafel XX und S. 70, veröffent-
licht hat, angeblich auch Philipp v. Weekbeckcr, wahr-
scheinlich aber gleichfalls Friedrich darstellend; es ist
in der Familie nicht mehr vorhanden und muß als ver-
schollen bezeichnet werden. Nach Frimmels Angabe war
es klein und trug wie das Bildnis Bernhard Josef v. Weck-
bcckers die Signatur „j. Miihler pinx. 807". Ich gehe
das Bild nach Frimmels Abbildung wieder. Möglicher-
weise waren darüber hinaus sogar noch zwei Bildnisse.
vorhanden, da eine Notiz des Großvaters des heutigen
Besitzers der Weckbccker-Bilder von zwei Kniestücken
in kleinem Format spricht, die Friedrich und Philipp v.
Weckbecker darstellten und durch Vererbung zu seinem
Mißvcrgntigen schon in der zweiten Hälfte des 19. jahr-
hunderts dem Familienbesitz entfremdet wurden; keines
der uns bekannten Bilder ist aber ein Kniestüek.
Von einigen anderen Bildniss .n Mählers etwa aus der-
selben Zeit wissen wir, ohne die meisten nachweisen zu
können. Thayer überliefert uns, daß Miihler die erste
Frau von Beethovens llugendfreund aus Bonn, Steffen von
Breuning, und zwar noch als Braut, als sie noch ]ulic'
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von Vering hieß, zweimal gemalt habe (Fhayer-Rie-
mann II, S. 403); da Breuning sich 1807 verlobte und im
April 1808 heiratete (im März 1809 starb die junge Frau),
müssen die Bilder ganz gleichzeitig mit den Weckheckcr-
Porlrätcn entstanden sein, Zumindest eines dieser Bilder
hatte sich, ohne dalS man sich des Malernamcns
mehr erinnerte, in der Familie Breuning erhalten und
war auf den Beethoven-Ausstellungen der jahre 1920
(KaL-Nr. 234) und 1927 (Kitt-Nr. 3+3) in Wien zu sehen
- auf diesen Umstand hat mich O. Deutsch in freund-
schaftlicher Weise aufmerksam gemacht. llntweder
dasselbe Bild oder das zweite ist 1930 aus dem Wiener
Kunsthandel vom Historischen Museum der Stadt Wien
erworben worden und derzeit im Pasqualati-llaus auf
der Mölkerbastei ausgestellt; denn ein drittes kann es
doch kaum gegeben haben. Thayer spricht an der
gleichen Stelle auch von „zwei oder drei der
besten Erzeugnisse" von Mählers „Ceschieklichkeitf die
„von einem llcrrn in Boston angeltauft" wurden; sie
sind verschollen und wir wissen nicht, was ihr Gegen-
stand gewesen ist.
Noch ein weiteres Bild ist heute nicht mehr nachweis-
bar, das sogar von höherem Interesse wäre, da die Be-
hauptung, daß Beethoven darin als Staffagefigur ver-
wendet wurde, viel Wahrscheinlichkeit für sich hat. Diese
einzige Landschaft Milhlers, von der wir wissen, kann
ich aber nach Frimmels wenig guter, viel zu harter Ab!
hildung in den „Studien und Skizzen zur Gemilldekunde"
IV, Tafel XVI (Text dazu S. SZff.) wenigstens im Bild
zeigen, Es ist eine Stelle im Laxenburger Park an dem
ehemaligen Steg über den Forstmcisterkztnttl dargestellt,
wie es den Anschein hat, kornpositionell etwas steif; es
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