und Stiegenliiule, die Anwendung einer hierarchischen
Ordnung bei der Zweckbestimmung der Stockwerke, wo-
bei das zweite Obergeschoß als reines Repräisentations-
geschoß bestimmt ist. und sich hier in der llauptaehse
der große Saal und die Kapelle, als Brennpunkt des Le-
hensablauies gegenüber stehen, lassen ein wohldurch-
dachtes Programm erkennen, das, einmal gefunden, sich
bis in die letzten Konsequenzen verfolgen liißt.
Johann Ulrich erlebt die Fertigstellung seines Palastes
nicht mehr. Naeh seinem Tode, 1634, führt sein einziger
Sohn Johann Anton, vermählt mit einer Markgrfiiin von
Brandenburg, den Bau zu linde. Das in der Mittelachse
der llauptfassade am Sehmuckgit-bel von zwei Genien
getragene FämllltnwitppCü zeigt um den llerzsehild die
5 Blick auf die Decke mit dem großen allego-
rischen Gemälde des Planetenbildes Sonne:
Apolln-Ilelios und den Persunilikationen der
Tugenden des Hauses llggenherg von Hans
Adam XVt-issenkirchner, 1635.
6 l-zin Deckenspiegel als Beispiel für die in
allen Z! Raumcn erhalten gebliebene Dekora-
tionsweisc aus der ersten Ausstattungsperitide
im Dritten Viertel des 17. Jahrhunderts.
7 Kartusehe aus einem Deekenleld mit einer
emblematisehen Darstellung.
Wappen von Krumau (lünl Rosen), Aclelsberg (Adler),
Pettau (Anker) und Radkersburg (Rad), umgeben von
der Kollane des Ordens vom Goldenen Vlies, darüber
den llerzogshut. Nach 1647 - Johann Anton hatte zu
dem riesigen Besitz noch die gelürstete Grafschaft Gra-
diska mit Aquiläa vom Kaiser erhandelt, dit m, als
I hstinmittelbares Leben, nun den Sitz im lutstentag
bringt, - ist das Wappen seehstcilig und um die Wappen
von (jrttdiska (Kreuz aul Mondsichel) und Aquiläa
(Adler) bereichert. Uxtratis ergibt sich, daß der Bau vor
1647 im Vilesentliehen abgeschlossen war.
liür die nur zögernd einsetzende Periode der Innenaus-
gestitltting wird das neue seehsteilige Wappen xicrwen-
det. Zwei Jahre später, 1649, stirbt Johann Anton allzu-