und Bildhauerei aus der Sammlung der
Modernen (Ealeric in Laibaeh" einen
beträchtlichen Teil der dortigen Schau-
sammlung in das Klagenfurter Künstler-
haus bringen. Die von Direktor Prof.
Zoran Krhiänik zusammengestellte Aus-
wahl setzt mit Fian Tratniks I919,l20
entstandenen Bildern ein, die eine Über-
windung des Impressionismus und eine
Brücke zum Expressionismus. also zur
„Moderne" aufweisen. "s zeigt sich an
den folgenden Expi . onisten wie Fran-
ce und Tone Kra 1, Vcno Pilon, Boli-
dar jakac und Miha Maleä, die um vie-
les stärkere Volksverbundcnheit dieser
Gruppe im Ausdruck ihres slawischen
Lebensgefühls, ihrer sozialen Mit-Lei-
denschaft und ihrer melancholisch-ly-
rischen Grundhaltung.
Die „Galerie in der Wullengasse"
hat ihr Wirken mit einer Ausstellung
des in Paris lebenden jungen Kärnt-
ners lrlans Bischofshausen begonnen und
zeigt ab 2. juni eine extreme Gruppe
junger, ebenfalls in Paris arbeitender
Künstler, deren Geburtsdaten zwischen
1930 und 1935 liegen. Sie malen durch-
wegs abstrakt. Ehige dieser jungen sind
erst 1960 in Paris innerhalb der „Propo-
sition pour un jnrdin" zum ersten Mal
hervorgetrcten, wie etwa der mit der
Geduldprobe eines subtilen Strich-
systems befaflte Andre Dubois oder der
ebenfalls tcxtil inspirierte Bernard Ran-
cillae (ein Schüler von Hayter), mit
seinen grau-schwarzen Matritzen. Ri-
chard Lubosky (aus Mi ouri) läßt in
seinen Aquarellen die Farbe zu phan-
tastischen, insektenartigen Wesen zu-
sammenrinnen; auch Jean Roberts Blat-
ter schöpfen aus den Zufallsgebilden
rinnender gefärbter Flüssigkeit ihre ab-
strakte „Situation". Miguel Rue, ein
Spanier, gibt in seinen schwimmenden
Farbnebeln jede Bildstruklur auf und
ergeht sich in ästhetischen Tonharmo-
nien, Bernard Aubertin hingegen arbei-
tet mit dem Konturreiz angebrannter
Papierkanten, mit denen er Kurven und
Kreise bildet. - Wie auch anderswo
ziehen die Ausstellungen dieser Keller-
galerie, die mittels Scheinwerferheleuch-
tung die Schauobjekte erhellt, vor allem
die Jugend an, die in in Klagenfurt bis-
lang keinen so unmittelbaren Anlaß zur
Diskussion gehabt hat. Sicher liegt da-
rin das Erfreuliche, spr.
Öxterreichiscbe Kunstwerke im
Wiener [lande].
Pielai; Kunststein, Höhe 72cm. Wohl
steirisch, erstes Viertel des 15. jahr-
hunderts. Aus dem Besitz der Galerie
Reinhold Hofstätter, Wien 1.,
Das M0tivder„PietI1" (Beweinung Chri-
sti durch seine Mutter) taucht im 14.
Jahrhundert auf, in einer Zeit also, die
nach Verinnerlichung und nnch E:
gung seelisch-ausdruckshalter, subje
tiv empfundener Gelühlswertc strebt. lm
ersten Viertel des 15. Jahrhunderts wird
der bis dahin olt krasse Realismus der
Auffassung zu sanfter, lyrischer, stim-
mungsvoller Abgekliirlheit gemildert,
wie auch vorliegendes Werk beweist,
das erst unlängst aus ausländischem
Besitz lür Österreich zurückerworben
wurde. Arbeiten dieser Art wurden in
großer Zahl in der Steiermark herge-
stellt und gelangten häufig auf den übli-
chen Handelswcgen in den Süden; in
diesem Sinn sind „GeschwisteW unserer
Gruppe z. B. im Dom zu Aquileja und
in der Kirche S. Giovanni in Bragora,
Venedig, zu finden. Die sich aul ein-
zelne Gewandpartien beschränkende Pu-
lychromierung läßl Spuren der origina-
len Fassung erkennen.
]n.repb Ilulzer (Wien 1824-1876), Dui"
Hochkalter mit Hintersee im Berchtes-
gadner Land. Ol auf Lwd., 116 )(
n.
158 cm, sig. Josef Holzcr. Aus dem Be-
sitz Herbert Barth-Wehrenalp, Gemäl-
de-Allkunst, Wien XlX.
Holzer war Schüler der Wiener Akti-
demie und studierte unter Th. Ender
und Fr. Steinfeld (1837-1841). Ein kni-
serliches Stipendium ermöglichte ihm
einen dreijährigen Aufenthalt ab 1859
in München. Studienreisen führten ihn
nach Oberösterreich, Miihren, Ungarn,
in die Karpathen und in die Schweiz.
Er war später Mitglied der Akademien
von Wien und Venedig und gilt als
einer der Hauplmeistci- der Landschafts-
malerei seiner Zeit. Sein Schaffen ist
durch absolute topographische Treue
und geradezu wissenschaftliche Gewis-
senhaftigkeit in der Wiedergabe von
Details gekennzeichnet. Das hier ab-
gebildete Werk ist bei Boettger, Maler-
werke des 19. ]h., I, 2, S. 568,140 ver-
zeichnet. DrK.
Uersteigerungsbericbl:
Die 552. Kunslnuktiun 11a: Domtbeumx,
6. bis 9. ]uni.
Der Gesamtverlauf der Auktion war an
allen vier Tagen durch das Dominieren
der Händlersehalt als Käulerpublikum
gekennzeichnet; man hatte den Ein-
druck, daß sich Privatinteresscnten -
im Gegensatz zum Verhalten bei vie-
len vorhergegangenen Auktionen -
diesmal entschieden weniger aus der
Reserve wagten. Dementsprechend kam
es um verschiedene Objekte zu er-
bitterten Zweikämplcn, die entsprechend
hohe Meistbote nach sich zogen, wäh-
rend einzelne ausgesprochen publi-
kumswirksamc Stücke weniger zogen.
Das gesamte Meistbot der Auktion lag
um etwa eine Viertelmillion üS über
dem der Vergleichsauktion des Vor-
jahres. - Und nun die wichtigsten Er-
gebnisse (Mcistbotc):
Ölgeznülile: Hans von Aachen, Selbst-
bildnis, 11.000.-, joachim Franz Beich,
Landschaft, 32.000.-, Nieolaes Berchem,
Vornehme jagdgesellsehaft, 15.000,-,
Tina Blau, Wiener Vorstadt, 12.000.-,
Alessnndro Magnasco, Rettung aus
Schiffbruch, 30.000,-, Michele Marieschi,
Canal Grande, Bacino di S. Marco,
100.000.-, A. v. Pettcnkofen, Ungari-
schcr Markt, 15.000.-, Santi di Tito,
Damenbildnis, 100.000.-.
Aquarelle.- j. Kriehuber, Mädchenbild-
nis, 4500-, Matthias Ranftl, Mittags-
rast, 7500-.
Miniaturen: George Engleheart, Da-
menbildnis, 7500-, F. G. Waldmüller,
Damenportrat, 18.000.-
Mndumc Aluister: Dclacroix, llcrcule vt
Cacus, Bleistift, 3200-, G. Klimt, zwei
Entwürfe für Palais Sloelet, Aquarell
und Bleistift, 6500-, Knknschka, Sit-
zende, Kreidezeichnung. 6500-,
Schiele, Halbakt, Aquarell und Bleistift,
28.000.-.
Skulpturen: St. Sebaldus, Nordschwciz,
um 1500, 45.000,-, Hl. Sebastian (Tli.
Schwanthaler), 28.000.-, St. Georg, St.
Florian (Guggenbichlcr), 40.000.-.
Möbel: Würzburger Tabernakelschreib-
Schrank, 6S.000.-, Venezianische-r Ba-
rockwandspiegcl, 12.000.
Textilien: Vlämische Tapisserie, Ver-
söhnung jakobs mit Esuu, 2. Hälfte
16. jhdn, 7S.000.-.
Porzellan; Gruppe, Liebespaar, Alt-
Wien 1760, 6500-, Kalleeschale, Un-
terteil, Bemalung von Kothgasser,
6000-.
Glas: Deckelpoknl, Schlesien, Ende 17.
jhdn, 6500-, Kolhgasaerbccher (Sie-
phansdom), 13.000,-.
Ariatilea: Holzfigur, China, Sung,
7000. , Ellenheinhrückqjnpan,2000-.
Gold: Tabakdose, emailliert, bemalt,
um 1800, 20.000.-.
Silber: Pokal, Nürnberg, Anfang 17.
jhdL, 7500-, Akelcipoknl, deutsch,
frühes 17. jhrlt, 3800-.
Auktionskalender julißAuguxt
7. Juli: London, Sotheby's: Kunstwerke
des Mittelalters und der Renaissance.
11.-13.}uli: München, Hugo RueI:
Kunstgegenstände aller Art.
6. August: Mondscc, Kunsthandlung Al-
fred jaeger: Kunstgegenstände aller
Art.
29. August bis 1. Suplembcr: Wien, D0-
rolhcum: Münzen.
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