mahnt, sucht s ne monumentalen Figuren reali. h zu
gestalten, er gibt alles Stoffliehe mit großer Naturtreue
wieder. Thematisch bietet der Altar sehr viel: die jeweils
recht geistreich charakterisierten Engelschöre mit Ma-
ria als Königin in ihrer Mitte (darunter das einzige be-
kannte Bild der Muttergottes im Harnisch und die
Scbutzmantelmadonna mit König Albrecht), die ebenso
einfallsreich gestalteten Heiligenchöre, unter denen der
Wilwcnchor vielfältige historische Beziehungen eröffnet,
die älteste Ansicht von Wien, und anderes mehr. Aus
der Nachfolge dieses Meisters kommt der als Flügelaltar
erhaltene Klosterncuburger Magdalcnenaltar.
Die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts ist in Klosterneu-
hurg durch einige sehr gute, zum Teil fränkisch beein-
flußtc Tafelbilder und sehönc Plastiken vertreten. In
dieser Zeit erfolgte die Heiligsprecbung des Stifters, des
Markgrafen Leopold III. Seiner Verherrlichung dienen
daher mehrere bekannte Kunstwerke. So entstand zwi-
schen 1489 und 1493 das ungeheure Triptyehon des
Stammbaums der Babenhergcr, auf dem das ganze Ge-
schlecht des Stifters in lebendigen Einzelszenen vorge-
führt wird. Bcsonders wichtig und interessant daran sind
die Ansichten österreichischer Städte und Burgen. Der
Text dazu, die Geschichte der Babenberger von Ladislaus
Sunthaym, wurde 1491 auf acht Pergamenthlätter ge-
schrieben und reich illuminiert.
Am Ende des jahrhunderts schuf wieder ein ganz großer
Künstler in Klosterneuburg: Rueland Frueauf der jün-
gere aus Passau, der zwischen 1496 und 1507 offenbar
hier ansäßig war und von dem das Stift die Mehrzahl
seiner Werke besitzt. Die große Kreuzigung des Mei-
4 Die Königin der Angcli (Schulzmnntclmutterguttcs). Vom
Alhrcchtsallar, Wien, um 1338,39. Unter dem Mantel links
unlcn der Stifter, König Albrecht II.
5 Jesus unter den Schriftgclehrlen. (Jlasgemälde aus dem
Krcuzgang, nach 1331.
6 Aus dem Krcuzgang des Stiftes Kloslerneuburg. I. Hälfte
des 14. jh.