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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 48)

 
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111.4 xJ;4u.1L.1..4J441 
IN ÖSTERREICH 
GERHARD SCHMIDT 
bencn Kapitel der abendländischen Kunstgeschichte sind 
die folgenden Zeilen gedacht: Sie mögen daran erinnern, 
daß gerade in dem Italien benachbarten Alpen- und 
Donaugebiet die Anregungen aus dem Süden sich zu. 
allererst und oft auch besonders kräftig auswirkten? 
Daß aus den großen Werkstätten Oberitaliens illumi- 
nierte Handschriften wcithin geliefert wurden, können 
Daß die Kunst Italiens für die Renaissance und den euro- 
päischen Barock bahnbrechend war - diese Fatsache 
ist allgemeines Bildungsgut. Mehr auf die Fachwelt 
beschränkt sich die Kenntnis jener zwar selteneren und 
auch minder folgenreiehen, im einzelnen aher doch sehr 
bemerkenswerten Impulse, die schon während des Mittel- 
alters von ltalien nach den Ländern nördlich der Alpen 
ausstrahlten. Wohl gehört es zum kunsthislorischen 
Standardwissen, daß etwa die französische oder böhmi- 
sche Malerei des 1-}. Jahrhunderts von italienischen Stil- 
komponenten zumindest mitbestimmt waren und daß 
sieh auch in England verwandte Erscheinungen beob- 
achten lassen 1 - die Dichte, Vielfalt und weite Streuung 
solcher Einflüsse aber und dic letzten Endes doeh he- 
triiehtliehen Auswirkungen, die der anhaltende Export 
italienischer Kunstwerke und der Wanderzug italieni- 
scher Künstler nach dem Norden auf die Gotik West- 
und Mitteleuropas notwendig haben mußten, hat man 
im vollen Umfang kaum zur Kenntnis genommen. Als 
ein (österreichischer Beitrag zu diesem noch ungeschrie- 
 
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wir nicht nur aus den erhaltenen Bibliotheksbestiinden 
schließen _ auch in alten Quellen lesen wir immer wie- 
der von Büehereinkäulen, die man solchen Personen 
aultrug, die zum Studium an italienische Universitäten 
zogen. Sie vor allem brachten jene vielen Bibelhand- 
Schriften und Dekretalensammlungen ins Land, die heute 
noch in allen größeren Klosterhibliotheken Österreichs 
zu finden sindß und aus deren Fülle wir hier wenigstens 
ein Beispiel herausgreilen wollen: den entzückenden Co- 
dex 223 der Stiltshibliothek Herzogenburg (Abb. 1). 
Während ein Handschriltenimport dieser Art nicht nur. 
auf Österreich beschränkt war. sondern selbstverständ- 
lich auch im übrigen Europa eine permanente Möglich- 
keit zur Auseinandersetzung bodenständiger Buchmaler 
mit italienischen Vorlagen sehul. wurde unser Land doch
	        
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