SAKRALE UND PROFANE ÄÄÄÜÄÄÄÄÄÄCEÄZÄÄÄÄiÄZhÜÄÄ ÄÜÄYÜÄUEÄQÜÄÖÄÜOMÜSÄÜÄÄÜZ
reiche, mit Figuren und Baldnchinen am Fuß und mit
Email an der Cupa geschmückte spätgotische Meßkelch
aus einer stcirisclucn Pfarrc. 7.u den schönsten Stücken
AUS DER STEIERMARK ätii'fä..?ätit..zirmsäiizzci5223121zäffliiäiitilzaäälr;
mit eingestellter Christusfigur steht.
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JUBILÄUMSAUSSTELLUNG DER SAMMLUNG FÜR KULTURGESCI-IICI-ITE UND KUNSTGEWERBE IM
LANDESMUSEUM JOANNEUM GRAZ ZU DESSEN 150. STIFTUNGSJAHR 19. JUNI BIS 6. AUGUST 1961
An die große Schausammlung von Kunslschmicdearbei-
ten aus steirischem Eisen angeschlossen wurde in fünf
Sälen des Hauses eine umfangreiche Auswahl von Gold-
und Silberschmiedearbeitcn ausgestellt. Vorausgegangen
war eine zwar noch keineswegs vollständige, aber rccht
weitreichende Dokumentationssaufnahme des Bestandes
im Lande, die sowohl das in der Steiermark Entstandene,
als auch das durch die Geschichte mit ihr Verbundene
und durch die Bewohner Erworbene umfaßte. soweit es
die historischen Ereignisse und Gefahren überstehen
konnte, welche die Steiermark erlebt hat.
Wenn auch das kostbarste historische Stück, das goldene
kaiserliche Taufgerät aus der weltlichen Schatzkammer
in Wien nicht entlehnt werden konnte, das ursprünglich
ein Geschenk der Kärntner Stände zur Vermählung Erz-
herzog Karls von lnnerösterreich mit Maria von Bayern
1571 in Graz war, so hat doch das Entgegenkommen der
Direktion des Kunsthistorischen Museums in XVien die
Entlehnung einer Reihe von Gegenständen ermöglicht,
welche einst der Schatz-, Kunst- und Rüstkammcr der
Grazer Burg angebörten oder auf ihre Geschichte hin-
weisen. Der erste Saal kann daher neben dcn beiden der
Steiermark verbliebenen Kostbarkeiten, dem steirischen
Herzogshut und dem Landschadenbundbecher, auch
einen Saphirring Herzog lirnsts des Eisernen, einen Meß-
kelch Kaiser Friedrichs lll., die Kristallkanne, welche
die Devise Friedrichs Ill. und eine Widmung Ferdinands l.
an die Grafen Herberstein trägt, drei der kostbaren Dop-
pelbecher mit Perlmutterbelag, Goldemzlil und Edelstein-
zier und einige Stücke aus dem alten Reliquienschatz
mit den kostbaren Fassungen zeigen; ebenso das kleine
Gebetbucb mit Goldernaileinband, das Erzherzog Ferdi-
nand II. vor seinem Abgang an die Universität nach In-
golstadt von seinen Eltern erhielt} Einige vergoldete
Geräte aus dem astronomischen Kabinett der Bibliothek
Erzherzog lierdinands mit dem schönen Llniversalzirkel
von Erasmus Habermcl erinnern daran, daß Graz auch
eine solche Sammlung besaß, von der ein großer Kalen-
dertisch aus Kehlheimer Stein von Andreas Pleninger
sich noch als Leihgabe des Stiftes Rein in der Grazer
Sammlung befindet.
Das älteste Stück der Ausstellung ist ein Crucifixus aus
vergoldetem Silber aus der Zeit um 1100, dem eine be-
sondere Besprechung vorbehalten bleiben muß. Das
Museum für angewandte Kunst in Wien hat neben eini-
gen späteren steirischen Arbeiten aus seiner Sammlung
auch die Emailplatten von dem sogenannten Vorauer
Kästchen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
zur Verfügung gestellt. Die schönsten älteren Stücke aus
der Steiermark sind ein Tragaltärchen aus dem Stift
Admont vom Jahre 1375, ein Weihrauchschiffehen aus
Kupferemail aus Privatbesitz, eine zarte gotische Turm-
monstranz aus einer steirischen Kirche und von den zahl-
der Grafen llerberstein die schönste erhaltene Gold-
schmiedearbeit der Renaissance im Lande. Eine Augsbur-
ger Arbeit des Meisters Ulrich Schönmacher 1568-87
aus vergoldetem Silber mit geätztem Maureskenwerk
und am Teller vier, an der Kanne zwei auf das feinste
ziselierten Rundreliefs mit Verkündigung, Anbetung,
Kreuzigung und Auferstehung, bzw. der Ehernen
Schlange und dem Opfer Abrahams. Beide Teile tragen
das wohl später eingefügte Familienwappen und die
Initialen des Johann Wilhelm von llerberstein, welcher
1649 gestorben ist. Dieses Taufgerät schmückt als Farb-
bild das Titelblatt des zur Au " ellung herausgegebenen
Kataloges. Unter den Renaissancekunstwerken ragen
noch zwei Globusbecher aus Privathesitz von dem be-
rühmten Züricher Meister Abraham Geßner hervor,
welche zu Ende des 16. Jahrhunderts nach Karten von
Ortelius und Mercator graviert wurden.
Der vorliegende Bericht kann nur auf wenige bedeutende
St 'ke eingehen. Die Ausstellung umfaßt 440 Gegen-
de, darunter etwa gleichviel kirchliche und profane
Stücke, wobei freilich die meist kleineren Schmuckstücke
und Geräte des profanen Teiles im Gesamtbild weniger
Raum einnehmen. Unter den nach Meister und Herkunft
bestimmten Stücken stehen 73 steirischen 57 Stücke aus
dem übrigen Österreich, 42 aus Augsburg und 15 aus
dem übrigen deutschen Raum sowie 34 aus dem übrigen
Europa gegenüber. Ein großer Teil setzt freilich durch
die Undeutlichkeit der Punzen der Bestimmung große
Schwierigkeiten entgegen.
Unter den barocken Kunstwerken ragen besonders die
Widmungen Kaiser Leopolds l. hervor, welche er nach
seinem Türkensieg dem steirischen Gnadenort Mariazell
darhraehtc: eine herrliche Ampel mit reichem Edelstein-
und Emailsehmuck, das bekannte Globus-Ciborium mit
der silbernen, vergoldeten Erdkarte auf dem Cocosnuß-
körper und silbernen Reliefs der Heilsgeschichte in allen
Erdteilen; dazu eine Sternenmonstranz mit zwei Leuch-
tern mit reichem Emailschmuck. Zu den schönsten hoch-
barocken Arbeiten gehören der mit vielen figuralen Re-
liefs geschmückte Kelch von dem Wiener Meister jo-
hann Kiinischbauer aus dem Stift St. Lambreeht, den
Dr. Othmar Wonisch auf einen Entwurf des älteren
Fischer von Erlach zurückführt} die sogenannte Cibo-
rienmonstranz, welche im Auftrag der steirischen Stände
von dem Grazer Goldschmied j. F. Strohmeier 1682 für
die erzherzogliche Kapelle im Tobelbad hergestellt
wurde, vor allem aber ein getriebener Prunkteller mit
108 cm Durchmesser aus steirisehem Privatbesitz, eine
Danziger Arbeit mit noch ungedeutetem Meisterzeichen
(IM(?).
Neben einem ebenfalls aus Privatbesitz stammenden
Augsburger Reiseservice aus 12 Teilen mit Bandlwerk-
gravierung um 1730 und den leider nicht mehr voll-
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