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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 49)

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seine W7erkstatt hat, für St. l7lorian 1698, das Stamser 
schafft Meister Bernhard Baehnetzer erst 1716. Alle drei 
Meister setzen Blumen auf Spiralen auf. Alle drei be- 
dienen sich noch waagrechier Leisten. Die beiden er. en 
iXlt-istei" sind sieh so nahe vei llHLll, daß sie in einer 
Werkstatt gearbeitet haben müssen (Schärding und 
Passau sind Nachbarstiidte), ihr Akanthusblatt ist noch 
lange nicht voll entwickelt; das (iittcr in der Blutskapelle 
in Stams 7,eigt nun einen Akanthus von nahezu rokoko- 
hi1iilICl' Zartheit, um 1716 können wir jedoch noch nicht 
von Rokoko reden, d. h.: auch der 'l'irolcrmcister weicht 
den schweren Bitrockformen aus, sie liegen ihnen allen 
nicht. Sie holen einen sommerblühenden bunten Batiern- 
giirten in die Kirche, Schwingseisen auch Obst, wie bei 
einem Erntedankfest. Tn der (iesamtkomposition je- 
doch sind die Bayern dem Tiroler überlegen. lireilich 
könnte (Üarlont- in Passau nicht ohne Einfluß geblieben 
sein. Auch technisch sind ihre Blumen besser. die Rosen 
in der Dreilelder-Komposition sind zu schwer, die Passau- 
Schärding-(irtippt- tinlcrbaut ihre Blumen und Früchte. 
das Gitter zi-rliillt nicht in zwei unharmonisehe Teile, 
sondern bildet in illlßfl oberösterreichischen Beispielen 
ein Ganzes. 
Der Reichtum barocker EiSCIIkUHSI der Steiermark ist 
bekannt und kommt im joanneum in Graz wie in kei- 
nem zweiten Museum Österreichs zur vollen (J-t-ltung. 
lni Burgenland macht sich vor allem die Ausstrahlung 
des XVient-i" llolcs in den Adelssehlössern bemerkbar. 
llier ist das Beispiel von Kiltsee besonders zu erwiilhnen. 
llndlich sei noch ein Blick auf die V0rarlbergei' 
Bauhütte geworfen. wenn ihre Schöpfungen auch meist 
über den politischen Grenzen liegen. In ihrem Bereiche 
wurde den Perspektivgittern, die in Österreich selbst 
sehr stlten sind (Wien, Stephitnsdom), besondere Entfal- 
tungsmöglichk it eingeräumt. Man kann also sehr wohl 
von einzelnen liisenlandschaiten sprechen. Aus unserer 
kleinen Sk 'e zu dem großen Thema wird ersichtlich, 
dalS Österr eh nicht nur durch sein Zentrum des Reichs- 
stiles in Wien, sondern auch in vielen kleinen Bereichen 
und auch über seinen Grenzen eine reiche Ei Änkunst 
entwickelte, die in den lür das bar kt: Österreich typi- 
schen Groligittern zweifellos ihre Krönung erfuhren. 
 
  
 
 
   
  
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' In Gut-k werden nach die Spurt-n ge- 
zeigt. die von einem Gitter quer durch 
den Kirelieiiriiiini bei-stammen sollen. 
2 Millstaitcr 'l'ruhe, Tor in Ptirgp. 
Nachwirkung in Niederwaldkirchen. 
Beispiele in Kiirnten. 3 Meist sind es 
Kopliskclettt- von Heiligen. 'Siehe 
Kiistner: enktiiist im Lande ob der 
l.nn S. "eekau:Klustei-Lireiit 
ü Niiheies in senkunst im Linde ob 
der Eftfta. s. . , _ ts tlhti 3-1 
und Bild 13 und 1) Viirkliehe Kon- 
SLTVQIIlVllÄtt und absiehiliehes Zurück- 
_ fen ist aus tinsercm modernen 
Blickwinkel schwer zu unterscheiden. 
Man kann den Grad der Kniis Yitll- 
vitiit unseres Handwerks gerade in 
der Metiillltunst nicht hoch uenug 
ansetzen. Auch wenn die Form schon 
ihres Inhaltes entleert ist. wird sie 
noch jahrhunderie W6itCl'_t1L'll'.t"('f1. 
5 Vordernlvt-rg. Briick a. d M., . 
burg, Fallsbach O.-O. ti. '-' bit 
meine Arbeit in ..liiscn immei'd.ii"', 
("iraz 1951. S. 58. "' liisenktinst im 
Lande oh der l nii . 92-113. 'l Die 
(Jiii-tengltier Miii AUS Llfttltltiüyfb 
von 1756! nach Kill um 1711). 
 
 
 
  
  
 
 
 
 
 
 
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