lange Zögern von Konrad Röthel,
dem Direktor der Städtischen Ga-
lerie in München beweist, der sich
erst knapp vor Eröffnung der Aus-
stellung entschließen konnte, fünf
Aquarelle aus der Gabriele-Munter-
Stiftung zur Verfügung zu stellen,
wobei zu berücksichtigen ist, daß er
seit der ("Tbergztbe der Stiftung wohl
über die grüßte Zahl von Werken
Kandinskys verfügte, die einem Ga-
leriedirektor zur Disposition stand.
Die Wiener Ausstellung macht mit
Kandinskys Durchbruch zur reinen
Abstraktion (der bereits 1910 er-
folgte) nicht llalt, sondern verfolgt
die Entwicklung des Meisters bis
193-1, wobei zu sagen ist, dafS mit
zunehmendem Eindringen geomet-
risch-konstrtiktixter Faktoren die
Kunst Kandinskys an jener Sponta-
neität und Pnmittelbarket der Aus-
sage verliert, aus der heraus sie ihre
Berechtigung schöpft.
Und nun zu Franz Marc (1881) bis
1916). der großen tragisch-poeti-
schen Gestalt des „Blauen Reiters".
ln einem seiner Briefe sagte er.
„Wir werden nicht mehr den Wald
l Alexander _lawlenskx' Fr-tu mit rrü-
nem Facher, 1912. Privatbcslw. Andi
jawlcnsky, Loettrno.
2 August Macke, lndiwner. 1911. Samm-
lung Bernhard Knehler, Berlin.
3 Gabritlt- Münter, Bauernhof mit Gan-
scn, 1910. Kunstg: e Anne Abels.
Koln.
4 Franz Marc, Der Tiger, 1912. Samm-
lung Bernhard Koebler, Berlin.
5 Was "ly Kandinsky, Studie, 1912. Pri-
vathesitz Dr. O. lluher.
ß Paul Klcc, Fuge in Rnt. Privathesilz
FK, Bern.
7 Alexander jawlcnsky, l-.r uad Sie, 1912.
Privatbesilv Andreasjaxx tnsky, Loearno.
8 Alfred Kuhin. Der llcilige. Neue Ga-
lerie der Stadt Linz.
9 Alfred Rubin, Kristalle, 1907. Neue
Galerie der Stadt L z.
10 Ä . ne Werefkin, Sdbstlxildnis ll.
Marianne Werelkin-Stifttmg, Ascona.
(Seit: 32)