der Pinselsehriit, ohne daß Unklarheit aufkommen kann. Zu dieser Freiheit im
Widerspruch steht das last naturalistische Nnehformen jener eiligen Verwandlung,
in der sich das Landsehaltshild zu befinden scheint, ein Aullösungsprozeß von
höchster malerischer Spannung. Hier spielt der Künstler mit Möglichkeiten, denen
er wenige Jahre später skeptisch gcgenübertritt. Die Palette steht hier noch unter
dem Diktat des Natureindrueks. Anders ist dies alles bereits in der 1957 entstan-
denen Landschaft „Spätherbst im Drautal" (Abb. 3). Sie ist inspiriert durch eine
Liehtphase; jene wenigen Minuten, in denen die Dezembersonne ihre letzten mat-
ten Strahlen über die abgeernteten Felder sendet, während über dem schattigen
Berghang dahinter schon die Nacht liegt. Es ist keineswegs eine detaillierte Schil-
derung des Liehteinlalls mit Schattenliguren und plastischen Wirkungen; ein ein-
ziger neapelgelber, warmer 'l'on beherrscht zwei Drittel des Bildraums, ein einziger
ultramnrinhlauer Streifen - nicht Himmel sondern Bergwand! - löst ihn ab.
Ein schmaler blauweißer Streifen - Reil am Rande des Waldes - trennt die
beiden Zonen von Licht und Dunkel, Tag und Nacht. Nur wenige „Gegenständtfß
zwei Hütten und ein Busch. hellen dem Auge bei der Lokalisierung. Die Leere