MAK

Full text: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 50)

 
der Pinselsehriit, ohne daß Unklarheit aufkommen kann. Zu dieser Freiheit im 
Widerspruch steht das last naturalistische Nnehformen jener eiligen Verwandlung, 
in der sich das Landsehaltshild zu befinden scheint, ein Aullösungsprozeß von 
höchster malerischer Spannung. Hier spielt der Künstler mit Möglichkeiten, denen 
er wenige Jahre später skeptisch gcgenübertritt. Die Palette steht hier noch unter 
dem Diktat des Natureindrueks. Anders ist dies alles bereits in der 1957 entstan- 
denen Landschaft „Spätherbst im Drautal" (Abb. 3). Sie ist inspiriert durch eine 
Liehtphase; jene wenigen Minuten, in denen die Dezembersonne ihre letzten mat- 
ten Strahlen über die abgeernteten Felder sendet, während über dem schattigen 
Berghang dahinter schon die Nacht liegt. Es ist keineswegs eine detaillierte Schil- 
derung des Liehteinlalls mit Schattenliguren und plastischen Wirkungen; ein ein- 
ziger neapelgelber, warmer 'l'on beherrscht zwei Drittel des Bildraums, ein einziger 
ultramnrinhlauer Streifen - nicht Himmel sondern Bergwand! - löst ihn ab. 
Ein schmaler blauweißer Streifen - Reil am Rande des Waldes - trennt die 
beiden Zonen von Licht und Dunkel, Tag und Nacht. Nur wenige „Gegenständtfß 
zwei Hütten und ein Busch. hellen dem Auge bei der Lokalisierung. Die Leere
	        
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