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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 70)

klarer Form stellten sich allerdings beträchtliche Schwierigkeiten entgegen, 
weil im Bereich dieses Achsenschtiittputiktes anlälilieh der bisherigen 1' 17 
bauten die schweren Stahlbetonktmstruktionen des ersten und zweiten 
Ranges eingezogen worden waren, deren Abbruch ohne eine Gesamtdcmo- 
lierung des llauses nicht möglich gewesen wäre. 
In dierm: Zimmmlenbalzg uerdienl w iilmlgevir rruvilnzl {u werden, da}? rlrr Xlarllmal 
die ebrrualzgr gedeckte ll"i11terrei):rhnle 7 oferllzar xrbarl (II? Zeit der I irrialnzrßlxq 
der gedulden Ärmmemiilrclxule (der llelzlzgen Zurrbazzerruurrler), alm im unrzlgvu 
jabrlunrrlert, uwrrntlirl) rerkürgl nwrrle, n'a: 1mm und; am rlrr gerrzirter: Knmparilinr: 
de: Derkenfrerknr zu erkennen irl. 
lmmerhin konnte in dem vor dem Stadtsaal gelegenen Abschnitt des durch- 
gehenden Wandelganges die verkehrsbehindernde Xlittclmauer entfernt und 
die Decke ohne Beeinträchtigung der darüberliegenden Stadtsaalgalcrie 
gehoben werden. Weitcrs wurde gegenüber den drei Flügeltüren des Stadt7 
saales 7 die in ihrer von Prof. Holzmeister stammenden liorm XklCLlCrhUP 
gestellt wurden 7 ein Treppenaufgang in voller Breite zum neuen Zentral- 
foyer geschaffen, in das auch die Treppen des ersten und zweiten Ranges 
einmünden, so daß auch deren Besucher den als repräsentativen Pausenraum 
dienenden Stadtsaal auf kürzestem Wege erreichen kontien. 
ln diesem Zentralfoyer, also im genauen Schnittpunkt der dominierenden 
Achsen, wird die überlebensgroße Marmortigur 7 ein Orpheus in höchster 
tragither Gespanntheit 7 von Alfred llrdlicka stehen, an der Längswantl 
zwischen den beiden Saaleingatigstüren wird ein (iobelinstreifcn von Oskar 
Kokoschka hängen. So wird dieses Herzstück des Hauses durch die Werke 
zu 't Meister ausgezeichnet, die Salzburg durch ihre Tätigkeit an der 
Sommerakadetnie innigst verbunden sind. 
Im ersten Rang ist die oben skizzierte ldce insofern verwirklicht, als aus 
dem den Logen vorgelagerten Foyer eine breite Ödnung zum Stadts al 
hin ausgebrochen wurde, die einen reizvollen Einblick in diesen gewährt. 
liin gewichtiges Pendant hiezu an der gegenüberliegenden Schmalwand des 
Logenfoyers wird einer der Originalentwürfe Anton Koligs für den l- "ernen 
Vorhang des llauses aus dem _lahr 1938 bilden, den die Familie des Meisters 
als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. So wird dieses Foyer zugleich mit 
einem gebotenen Akt der Pietät ein hervorragender künstlerischer Akzent 
auszeichnen. Von diesem Foyer aus werden die repräsentativen Mittellogen 
über kleine, ihnen vorgelagerte Salons erschlossen, die mit ausgesuchten 
Graphiken und Aquarellen lebender Salzburger Xlaler geschmückt sind. 
Der im lirdgeschoß jenseits des Stadtsaales zu den seitlichen EiHgMIgSIÜICXI 
des Zuschauerraumes führende Wandelgang wird als künstlerischen Schmuck 
der Heizkörpergitter Bronzerelicfs von Kay Krasnitzky erhalten, die in 
rein dekorativer Weise und in der Art der früher oft verwendeten gegossenen 
Kaminplatten das Thema „Äletamorphosen" abwandeln. 
 
 
  
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Nicht unerwähnt soll bleiben, daß im Zuge des [jmbaues die bisher auch 
in den Obergeschossen angeordneten Garderoben aufgelassen, die Zentral- 
gardembe im l-Ärdgeschoß vergrößert und durch zwei zusätzliche neue, dem 
Haupteingang direkt gegenüberliegende Türen aus dem FHiSlCHUCf-FOYCY 
besser und repräsentativer erschlossen wird. ln diesem selbst wurde das 
ursprünglich vorhandene Obcrlicht wiederhergestellt und mit 'I cfstrahlcrn 
bestückt, so dalS die von Prof. Susat neuerdings restaurierten Fresken bei 
Tag und bei Nacht so zur Wirkung kommen werden, wie sie seinerzeit 
komponiert wurden. 
Hri dimr Gelegrulleit uwrrle nur]; die Grnuzlirmrlg der nirlJl mehr original erlmllrnerl 
nur] nur in XIIIIIIJQEIIIIJIIIIIQQ angwlruleten Komjmriliunrllile aßgfzgrhrlll und urrüilrk- 
frminl} rlraßer a]: birlJrr eingßhnndrrl. Allrll im Fairiazrrr-Fajzr rrballzll die Liiu- 
grulgrtiirru Wieder die Van Prnf. Hulqmeirlrr grprizjzle urrpriirllqlirllr (Irrlalllntq. 
Bei der Ausstattung der übrigen Foyers und der "Treppenatilageit wurde 
eine klare, einfache, aus der Funktion heraus entwickelte Formgebung und 
Älaterialx rwendung angestrebt. Alle Wfände "incl mit weißem, rauhcm Edel- 
putz überzogen, der 7 dem besonderen C arakter des Festspielhaus . als 
eines Sommertheaters gemäß 7 die innige Verbindung mit den angrenzenden 
Freiräumen und Freskensälcti auch in der Struktur der Wandtlächeti zu ver- 
sinnbildlichen hat. Alle für die Holzvetkleidungeit im Saal und in den Neben- 
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räumen, die Türen und (ieläntlcrlarüstutigen verwendeten Furniere sind aus 
einem einzigen Nuliholzstamm gewonnen, die Böden sind vom l-liitgtitig 
bis zu den zum Saal führenden Stufen, 'l'reppen und Gängen mit Älarmor, im 
übrigen mit einheitlich grauem Spannteppich belegt, die Pfeiler in der 
Garderobe und im Wandelgang mit Konglomerat bzw. Adneter Marmor 
verkleidet. Letzterer gibt als polierter Belag der Spindelmauern der vom 
lirdgeschoß bis zum zweiten Rang rührenden Treppenanlage ein besonderes 
Gepräge. Z "ammen mit dem graphitgrau behandelten Fxiseti der Heizkörper- 
verkleidungen, der Geländer und Sitzbänke, deren Holme bzw. Polsterungeti 
mit Rindleder überzogen sind, und den bei der Gestaltung der Beleuchtungs- 
körper verwendeten Schaumglaselementcn ist hier ein einfach aufgebauter, 
heimischer und echter Älaterial- und Fatbakkord angestrebt, der das ganze 
Haus durchklingt und ihm den Charakter einer 7 ich möchte sagen an- 
spruchsvollen Bescheidenheit aufprägen soll, wie er uns bei seiner (Gestaltung 
als wesentlichste-s Ziel vor Augen stand. 
a: 
 
So wird nach seiner trotz vieler ungünstiger Prognosen geglückten termin- 
gerechten Fertigstellung das neue Kleine Haus die Besucher der l" ' 
 
spiele 1963 mit wesentlichen neuen geistigen und architektonischen Aspekten 
ÜTXYHYYCÜ. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
s Zuschailctraunl mit malt gegen den Rang. lntarsien und Tapisseiie von Soncek 
ß Rangfoyer mll auf Wandtafeln gruppierten am Stichen 
(Ikkorationsentwurfe und Figuritten) 
7 Logenftyyer tnit Kolig-Etitwixrf 
x Zuschauerraum m" Blick gegen an Bohne 
  

	        
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