Es scheint in der Einstellung der alten Fürstin zu liegen,
dnß in der sonst so hztufreudigen Zeit in Eggenherg; nur
wenig verändert wird. denn unmittelbar nach ihrem
Tode, 175-}, wird es nicht nur in Eggenberg selbst, son-
dern auch im Stadtpiilziis und anderen Besitzungen le-
bendig. Es scheint Iltst, als ob man schon lange darauf
gewartet hiitte. Modernisierungen und Umbauten im
neuen Zeitgeschmziek durchzulühren, so spontan setzt
die Bautätigkeit überall ein. Der leitende Architekt für
alle diese Projekte ist der aus Wien kommende joseph
Hueb-r, der nach dem Tode Johann Georg Stenggs die
steirisehe Architektur in der zweiten Hälfte des jmhr-
hunderts überzeugend verkörpert.
Gleich im nächsten Jahr beginnt im Sehloß der Einbau
einer zweigesehossigeit Kirche, die die südlichen Räume
der zwei Ob gesehosse des westlic en Quertruktes, _
es soll hier früher nach mündlicher 'l'rzidilion ein llzill-
Silill (Federbzill) bzw. ein Sehloßthetitei- gewesen sein -
einnimmt. Ihre dreiiiehsigt- Fassade wird in reizvoll zar-
ter XVeise in die Westfront eingefügt und der Zugang
durch eine ebenso breite Brücke, über den das Sehloß
8 Großes Prunkbell im Maria-Theresien-
Zimmer in rotem Damast.
9 Großer Saal. Reich brweglc Goldleislcn
mit Kerzcnarm wie sie um 1760 an den
Wandgemälden der Tierkreiszcichen (l-LA.
Weisacnkircher, 168-V85) angebracht wur-
den. Holz bzw. Eisen vergoldet.