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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 50)

1 Auch in England nahm die Druckerkunst in dieser Zeit 
einen bedeutenden Aufschwung. als John Baskerville zu 
Birmingham im Schriftenschnitt große Erfolge erzielte. 
ln Deutschland ist an erster Stelle der Leipziger Druk- 
ker Johann Gottlob Immanuel Breitkopf zu nennen, der 
viele drucktechnische Verbesserungen cinführte und 1755 
ein System. Musik mit beweglichen Noten (statt wie bis- 
her als llolzsehnitt) zu drucken, bekannt machte. Die 
Buchkünstler Deutschlands waren Johann Wilhelm Meil, 
der Gellerts Fabeln meisterhaft illustriert und Daniel 
Chodowiecky, der für die „Minna von Barnhelm" und 
die „Leiden des jungen Werthers" die bezaubernden 
Bildbeigahen lieferte. 
Österreich, dessen Kräfte durch die Folgen des dreißig- 
ji rigen Krieges, die Abwehr der Türken und das hart- 
nackige Ringen um die Erbfolge erschöpft waren, hatte 
den Anschluß an den kulturellen Aufschwung Frank- 
reichs und Deutschlands fast verloren. Daher galten, 
nachdem das Jahr 1748 den heiß ersehnten Frieden end- 
lich gebracht hatte, Maria Theresias erste Bemühungen, 
dem geistigen Leben in den llrblanden einen frischen 
Antrieb zu geben und ihre Haupt- und Residenzstadt zu 
einer Kapitale deutscher geistiger Kultur zu erheben. 
Johann Thomas Trattner (1717 bis 1798). dem die 
Buchdruckerkunst in Österreich ihren Aufschwung ver- 
dankt, konnte keinen günstigeren Zeitpunkt zur Eröff- 
nung einer eigenen Druckerei wählen, als gerade das 
Jahr 1748, denn Maria Theresia hatte beschlossen, be- 
sonders dem Buchgewerbe fördernd und schützend bei- 
zustehen. 
JOHANN THOMAS EDLER VON TRATTNER UND 
DIE SCHÖNSTEN BÜCHER AUS SEINEM VERLAG 
DR. URSULA GIIZSE 
Mitte des 18. Jahrhunderts hatte auf dem Gebiet-c des 
liuchwesens Paris die Führung innc. Framgois Didot ge- 
bührt vor allem der Verdienst, die Druckerkunst durch 
wertvolle Verbesserung im Stempelsehnitt gefördert zu 
haben. Seine schönen kupferstichartigen Typen erregten 
überall großes Aufsehen, obwohl man damals in Frank- 
reich noch wenig vom Typenhild, viel mehr aber von 
der Ausstattung und Illustration eines Buches erwartete. 
lm Dienste der Buehausschmückung standen Franeois 
Boucher, Charles Nicolas Cochin, Pierre Philippe Chol- 
iard, Jean Michel Moreau d. und andere. Unter Mitar- 
beit dieser Künstler entstanden 1734 eine sechshiindige 
MolierevAusgabe_ 1757 eine Neuauflage von Boccaccius 
Decamerone, 1773 die reizende Liedersammlung Jean 
  
 
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